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Audi zieht ins Dorado der Autobauer: Q5 wird in Mexiko gebaut

Audi auf Expansionskurs - Hochglanz für Mexiko. KEYSTONE/EPA/FRANK LEONHARDT sda-ats

(Keystone-SDA) Der deutsche Autobauer Audi hat sein erstes Werk auf dem nordamerikanischen Kontinent eröffnet. In der Fabrik im mexikanischen Bundesstaat Puebla sollen künftig jedes Jahr 150’000 Fahrzeuge vom Modell Q5 vom Band laufen.

Die Bayern haben rund eine Milliarde Euro investiert und auf 460 Hektaren Montagehallen, Lackierereien, ein Presswerk, ein Qualitätslabor, ein Ausbildungszentrum und einen Logistik-Park errichtet. Rund 4200 Arbeiter werden in der Fabrik beschäftigt sein.

Mexiko will in vier Jahren zum fünftgrössten Automobilstandort der Welt werden. Die Nähe zum US-Markt, viele Freihandelsabkommen und niedrige Kosten machen das Land als Standort attraktiv.

Die zweite Generation des Q5 wurde am Donnerstag auf dem Autosalon in Paris vorgestellt. Der SUV geht Anfang kommenden Jahres in den Verkauf.

Rund um das Werk in San José Chiapa haben sich bereits zahlreiche Zulieferbetriebe angesiedelt. Zunächst werden nach Angaben von Audi rund 65 Prozent der Teile vor Ort gefertigt, langfristig soll der Lokalisierungsgrad noch erhöht werden. Insgesamt sollen in der Region so 20 000 Arbeitsplätze entstehen.

Zuletzt zog es immer mehr Autohersteller nach Mexiko. Die günstige geografische Lage, Freihandelsabkommen mit mehr als 40 Staaten, relativ niedrige Produktionskosten und eine solide Zuliefererkette machen den Standort interessant.

Auch andere deutsche Oberklasse-Hersteller wollen in Mexiko Fuss fassen: BMW baut im Bundesstaat San Luis Potosí ein neues Werk, Mercedes-Benz errichtet gemeinsam mit Nissan eine Fabrik in Aguacalientes.

Die Autoproduktion in Mexiko legte zuletzt um 5,4 Prozent zu. Ein Mangel an Fachkräften und Schwierigkeiten in der Lieferkette könnten den Boom nach Einschätzung von Experten allerdings bald bremsen. Gut ausgebildete Arbeiter und Manager werden aufgrund der hohen Nachfrage knapp. Ausserdem könnten einige Zulieferer mit dem rasanten Expansionstempo der Autokonzerne möglicherweise bald nicht mehr mithalten.

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