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Nationentag im Zeichen der Freundschaft mit Spanien

Der Schweizer Expo-Kommissar Rudolf Schaller (rechts), begrüsst den Expo-Protokoll-Verantwortlichen Eduardo Lopez Busquets, Kulturminister Cesar Antonio Molina und Pascal Couchepin. swissinfo.ch

Zum Abschied eine Schweizer Bahnhofsuhr und viel Lob für den "Pionier der erneuerbaren Energien": Bundespräsident Pascal Couchepin besuchte an der Weltausstellung in Saragossa auch den Schweizer Pavillon und vertiefte die Beziehungen mit Spanien.

Die Schweiz hatte am Freitag an der Expo 08 ihren Nationentag. Am frühen Morgen kam Couchepin an der Spitze einer Schweizer Delegation von Madrid im Hochgeschwindigkeitszug nach Saragossa.

Die kurze Fahrzeit, die unzähligen Windkraftwerke auf den Hügelzügen. – Couchepin zeigte sich begeistert: “Ich bin beeindruckt von den Anstrengungen, mit denen das Land die Herausforderungen in der Energiefrage angeht. Spanien ist ein Pionier der alternativen Energien”, sagte der Bundespräsident in seiner offiziellen Ansprache.

“Aus Schweizer Sicht ist Spanien viel mehr als ein Tourismusland. Die Schweizer haben auch die Kultur eines Landes entdeckt, das sich in den vergangenen 30 Jahren modernisiert hat, ohne seine Wurzeln zu verlieren.”

Er selbst habe Spanien “während vielen Jahren unterschätzt”, räumte Couchepin nach einem Treffen mit spanischen und schweizerischen Wirtschaftsvertretern ein. “Jetzt sind wir viel realistischer geworden.” Spanien sei innerhalb von 30 Jahren “ein bedeutender Partner” geworden.

Spanien gehört zu den zehn wichtigsten Exportländern der Schweiz. “Das Land hat ein exponentielles Wachstum. Viele Schweizer Unternehmen sind in Spanien aktiv und immer mehr spanische Unternehmen kommen in die Schweiz”, so Couchepin.

Der spanische Kulturminister César Antonio Molina bezeichnete die Schweiz als “grosses, innovatives Land mit einer vorbildlichen Integrationskraft.”

Molina dankte für die “Grosszügigkeit, mit der die Schweiz die spanischen Gastarbeiter “aufgenommen habe und erinnerte an die kulturelle Präsenz spanischer Künstler am Filmfestival von Locarno oder an der Art Basel.

Kein Freizeitpark

Anschliessend besuchten die Delegationen den Schweizer Pavillon mit seiner innovativen, ökologischen Klimatisierung und seiner Übersicht über das hoch entwickelte Schweizer Wassermanagement.

“Ein sorgfältiger Umgang mit dem Wasser geht uns alle an. Wir hoffen, dass wir auch unser Körnchen beitragen in der Debatte um die nachhaltige Entwicklung”, sagte er vor den zahlreich anwesenden spanischen Medien.

Die Expo 08 sei viel mehr, als ein gigantischer Erlebnis- und Freizeitparkpark, betonte der spanische Kulturminister Molina. “Es geht vor allem darum, hier etwas zu lernen. Die Besucher kommen, um sich zu informieren und sich mit den Problemen auseinander zu setzen.”

Schweizer Präzision am Bahnhof

Symbolisch prosteten sich die beiden Politiker vor laufenden Kameras mit Wasser zu. Die Zeit des minutengenau geplanten Programms, drängte. Der Apéro in der Bar des Schweizer Pavillons war kurz. Abgerundet wurde er mit Wein aus dem Wallis, dem Heimatkanton Couchepins.

Vor dem Nachtessen, zu dem die Stadt-Behörden eingeladen hatten, schenkte der Bundespräsident um Punkt acht Uhr abends der Stadt eine Schweizer Bahnhofsuhr.

Mit einem Schweizer-Kreuz verziert, tickt diese nun im Nahverkehrs-Bahnhof “Portillo”. “Pünktlich”, wie Couchepin den anwesenden Passagieren versicherte.

swissinfo, Andreas Keiser, Saragossa

Die Weltausstellung findet vom 14. Juni bis zum 14. September in der nordspanischen Stadt Saragossa statt.

Thema: “Wasser und Nachhaltigkeit”.

Mehr als 100 Länder sind vertreten.

Das Ausstellungsgelände liegt in einer Schlinge des Flusses Ebro und umfasst 250’000 Quadratmeter.

Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf rund 9 Milliarden Euro. Die Verantwortlichen rechnen mit 6 Millionen Besuchern.

Nach Ablauf der Ausstellung soll das Areal in einen Business-Park umfunktioniert werden.

Spanien ist einer der 10 wichtigsten Handelspartner der Schweiz.

Schweizer Exporte: 7 Mrd. Franken.

Schweizer Importe: 4 Mrd. Franken.

Die Schweiz gehört zu den 10 wichtigsten Direktinvestoren in Spanien.

In Spanien leben rund 23’000 Schweizerinnen und Schweizer.

In der Schweiz leben rund 70’000 Spanierinnen und Spanier.

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