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Startschuss für Locarno

Das erwartungsvolle Publikum auf der Piazza Grande, gesehen duch das Kontrollfenster einer Projektions-Kabine. Keystone Archive

Mit einem ehrgeizigen Angebot wartet die 55. Ausgabe des internationalen Filmfestivals von Locarno auf. Noch bis zum 11. August wird es ein wahres Feuerwerk an Filmen geben.

Noch nie zuvor ist das Festival von Locarno mit soviel Ambitionen angetreten wie 2002. Im zweiten Jahr unter der Leitung von Direktorin Irene Bignardi und Präsident Marco Solari wird der eingeschlagene Weg konsolidiert und mit interessanten Neuigkeiten angereichert.

Während 10 Tagen ist Locarno die Hauptstadt des Films. 192 Streifen stehen auf dem Programm. Das Festival wächst, um Konkurrenten wie Cannes, Venedig und Berlin die Stirn bieten zu können.

Ein reichhaltiges Programm

Die wichtigsten Sektionen des Festivals gewinnen an Popularität. Dank des neuen Status als Festival der Kategorie A (auf Grund der Aufwertung durch den Internationalen Filmproduzentenverband) können sowohl auf der Piazza Grande als auch im Wettbewerb attraktive Streifen gezeigt werden.

17 Filme werden über die Grossleinwand auf der Piazza Grande flimmern, 22 sind im Internationalen Wettbewerb vertreten. Beibehalten wird das Primat der Erstaufführungen. An der Jagd nach dem “Goldenen Leoparden” beteiligen sich 17 Nationen, darunter Indien und Ungarn. Die Schweiz ist in zwei Koproduktionen vertreten.

Es wird mehr amerikanische Produktionen geben. Gleichwohl unterstreicht Direktorin Bignardi, dass die Auswahl der Filme nicht allein durch ihre Publikumswirksamkeit bedingt ist: “Dank der neuen und höheren Preisgelder sowie der Festival-Kategorie A ist der Wettbewerb konventioneller geworden. Gleichwohl haben wir die Filme nach thematischen Kriterien rigoros ausgesiebt.” In Hinblick auf die Qualität gebe es keinerlei Kompromisse.

Auch in den Retrospektiven und Sonderprogrammen gibt es einige Neuheiten. Grenzen der Video-Kunst und der Filme werden abgetastet, diskutiert wird die wechselseitige Bezeihung von Kino und Literatur, traditionelle und experimentelle Erzählkunst sowie unabhängiges Filmschaffen und Verleih. Die neue “Città del Cinema” (Kinostadt) wird zum kulturellen Treffpunkt – eine neue Piazza für Debatten und Gedankenaustausch.

Bessere Infrastrukturen

Mit der “Città del Cinema” verbessert Locarno seine Infrastrukturen wesentlich. Eine Investition von 2,8 Mio. Franken macht rund um den Palazzetto Fevi ein neues Veranstaltungszentrum möglich. Drei Kinosäle bieten hier dem stets wachsenden Publikum Platz und können insbesondere am Abend – im Falle von Regen und einer Annullierung der Vorstellungen auf der Piazza Grande – 5000 Zuschauer aufnehmen.

10 Tage lang geht das Feuerwerk an Filmen über Locarno nieder. Erwartet werden einige Überraschungen. Swissinfo wird in Locarno präsent sein und mit Berichten, Interviews und Hintergrundmaterial laufend informieren.

Daniele Papacella

Übertragung aus dem Italienischen: Gerhard Lob

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