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1000 Frauen für den Friedens-Nobelpreis

1000 Frauen für den Friedens-Nobelpreis: Ruth-Gaby Vermot (mi.), die Projekt-Initiantin Keystone

Im kommenden Jahr sollen 1000 Frauen aus der ganzen Welt gemeinsam den Friedens-Nobelpreis erhalten. Dieses Ziel hat ein von Frauen lanciertes Projekt aus der Schweiz.

Überall auf der Welt setzen sich nämllich Frauen für den Frieden ein und kämpfen anonym gegen Krieg und Ausbeutung.

Frauen bauen zerstörte Dörfer wieder auf, lehnen sich gegen Warlords auf oder tragen zum Versöhnungsprozess in Srebrenica bei. Sie kämpfen an der östlichen EU-Aussengrenze gegen Frauen- und Kinderhandel, in Italien gegen die Mafia oder in Ostafrika gegen die Beschneidung von Mädchen.

“Diese Friedensarbeit muss sichtbar gemacht werden”, sagte die sozialdemokratische Berner Nationalrätin Ruth-Gaby Vermot-Mangold vor den Medien. Mit der christdemokratischen Zürcher Nationalrätin Rosmarie Zapfl, der Grünen Zürcher Stadträtin Monika Stocker, der früheren Fernsehmoderatorin Eva Mezger und anderen Schweizerinnen lancierte sie 2003 das Projekt. Jetzt biegt es auf der Zielgerade ein.

1800 Nominationen

Bis Ende Juni trafen per Mail, Fax oder Post von überall 1800 Nominationen in der Berner Zentrale ein. Gemeinsam mit den weltweit 20 Koordinatorinnen wurde nun die Vorselektion beendet.

Nominiert wurden 1000 Frauen aus 140 Ländern, die im Kleinen und Versteckten arbeiten. 45% der Nominierten sind Frauen der Basis, die nicht im Fernsehen zu sehen sind oder öffentlichkeitswirksame Preise erhalten.

Weitere 43% arbeiten in nationalen Institutionen und 12% sind in Internationalen Organisationen oder Parlamenten tätig, wie Projektleiterin Rebecca Vermot erklärte.

Namen bleiben vorderhand unter Verschluss

Die Namen stehen fest, dürfen aber erst im Juni 2005 bekannt gegeben werden. Ende Januar 2005 wird die Nomination beim Nobelpreiskomitee in Oslo eingereicht. Dabei werden gemäss Vermot drei Frauen hervorgehoben, welche die “1000 Frauen für den Friedensnobelpreis” repräsentieren.

Herzstück des Projekts ist das Sichtbarmachen der weiblichen Friedensarbeit. Neben der Nobelpreis-Nomination gehört dazu eine für 2005 in Oslo geplante Ausstellung sowie die Dokumentation und wissenschaftliche Aufarbeitung der erhaltenen Biografien.

swissinfo und Agenturen

Das Projekt 1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005 gliedert sich in drei Bereiche:
Den Friedensnobelpreis 2005
Die Dokumentation der Arbeit der 1000 Friedensfrauen
Eine wissenschaftliche Begleitung.

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