Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Äthiopiens Sicherheitskräfte sollen über 400 Menschen getötet haben

Äthiopische Militärangehörige stehen Woche bei einem Staatsbesuch. Äthiopische Sicherheitskräften wird vorgeworfen, sie hätten auf Studenten und Bauern geschossen und im vergangenen Halbjahr Dutzende von ihnen getötet zu haben. (Symbolbild) KEYSTONE/DOMINIC STEINMANN sda-ats

(Keystone-SDA) Äthiopische Sicherheitskräfte haben nach einer Untersuchung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) seit November 2015 während andauernder Proteste mehr als 400 Menschen getötet. Zusätzlich sollen auch zehntausende Menschen verhaftet worden sein.

Die Proteste in der Region Oromia rund um Addis Abeba richten sich primär gegen die Erweiterungspläne der Hauptstadt und deshalb drohende Enteignungen. Die Demonstranten fürchten, dass dadurch zahlreiche Bauern ihr Land verlieren könnten.

“Äthiopische Sicherheitskräfte feuerten auf hunderte Studenten, Bauern und andere friedliche Demonstranten und töteten sie mit unverhohlener Missachtung für menschliches Leben”, hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der NGO.

Die stellvertretende HRW-Afrikadirektorin Leslie Lefkow forderte die äthiopische Regierung auf, die Vorfälle zu untersuchen und die Sicherheitskräfte zur Verantwortung zu ziehen. Der Bericht der Menschenrechtsorganisation bezieht sich auf Augenzeugenberichte von Demonstranten, unbeteiligten Zuschauern und Missbrauchsopfern.

Die Region Oromia, die Addis Abeba einschliesst, ist mit einer Bevölkerung von etwa 30 Millionen Menschen die grösste der neun Bundesländer Äthiopiens. Oromia hat seine eigene Sprache, Oromo, während die Amtssprache Amharisch ist.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft