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Auto mit Gasflaschen in Paris: Drei Frauen festgenommen

Ein verdächtiges Auto mit Gasflaschen im Kofferraum nahe der Pariser Kathedrale Notre Dame hält die französische Polizei in Atem. (Archivbild) KEYSTONE/AP/FRANCOIS MORI sda-ats

(Keystone-SDA) Nach der Entdeckung eines Autos mit Gasflaschen in der Pariser Innenstadt hat die Polizei am Donnerstag drei Frauen festgenommen. Eine von ihnen wurde verletzt, als Polizisten nach einem Messerangriff das Feuer eröffneten.

Die radikalisierten Frauen im Alter von 19, 23 und 39 Jahren hätten “wahrscheinlich neue, gewalttätige Aktionen” geplant. Ein Polizist sei bei der Festnahme südlich von Paris mit einem Messer an der Schulter verletzt worden, aber nicht in Lebensgefahr, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Abend.

Das Auto mit mehreren Gasflaschen und drei Behältern mit Diesel-Treibstoff war am Wochenende in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame im Herzen von Paris entdeckt worden. Ein Mitarbeiter einer Bar alarmierte die Polizei, weil ihm das Fahrzeug verdächtig vorkam. Es hatte keine Nummernschilder, die Warnblinker waren angeschaltet und im Innenraum lag eine Gasflasche.

Sieben Festnahmen

Die Flasche war leer, im Kofferraum befanden sich nach Ermittlerangaben aber fünf volle Gasflaschen. Eine Vorrichtung, mit der die Flaschen als Sprengsatz hätten gezündet werden können, wurde nicht entdeckt.

Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen bereits vier Verdächtige festgenommen, insgesamt wurden damit sieben Personen gefasst, darunter ein Paar mit Kontakten zu radikalen Islamisten, das den Sicherheitsbehörden bekannt war.

Cazeneuve sagte mit Blick auf die Anschläge in Frankreich in den vergangenen Monaten, das Land sei mit einer terroristischen Bedrohung bisher ungekannten Ausmasses konfrontiert. “Diese Bedrohung (…) erfordert eine unerbittliche Mobilisierung unserer Polizei- und Geheimdienste.”

Autobesitzer freigelassen

Die Pariser Staatsanwaltschaft nahm den Fall wegen der erhöhten Terrorgefahr sehr ernst und leitete Vorermittlungen wegen Terrorverdachts ein. Der Besitzer des Fahrzeugs wurde zwischenzeitlich ebenfalls festgenommen, allerdings am Dienstagabend nach einer Befragung durch die Ermittler wieder freigelassen.

Frankreich wird seit eineinhalb Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert. Bei einem Anschlag in Nizza wurden vor zwei Monaten 86 Menschen getötet. Ende Juli wurde ein Priester in einer Kirche ermordet.

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