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Basels Abstecher in die Wohlfühloase

(Keystone-SDA) Der FC Basel erlebt bisher eine zähe Rückrunde. Vom Auf und Ab des Liga-Alltages blieb die Europacup-Kampagne der Basler bisher verschont. So soll es im 1/16-Final-Rückspiel gegen Nikosia bleiben.

Es klang ein bisschen nach Offenbarung, als FCB-Coach Marcel Koller am Mittwoch an der Medienrunde im St. Jakob-Park plötzlich über “viele kleine Baustellen” sprach. Zwar galten Kollers Worte dem für Donnerstag fraglichen Jonas Omlin und nicht dem allgemeinen Status seines Teams – eine Feinheit, die angesichts der letzten Wochen allerdings durchaus hätte untergehen können. Denn Omlins “Baustellen” fügen sich im FCB in eine Reihe bereits existierender Brennpunkte ein.

So sprach Koller etwa vom “fehlenden Fokus” vor dem Tor, der in der Meisterschaft zum 0:1 gegen Thun führte, während seinem Team gegen Servette (2:2) das “defensive Bewusstsein” in der Schlussviertelstunde abhanden gekommen sei. Und Raoul Petretta betonte die Probleme, die der FCB in der Meisterschaft zuletzt mit den tiefstehenden Gegnern hatte. Und dann sprach Koller eben auch über Omlin, der für die Basler zum nächsten gewichtigen Ausfall werden könnte. Im Sechzehntelfinal-Rückspiel der Europa League gegen APOEL Nikosia fehlen neben dem Goalie zudem die verletzten Zdravko Kuzmanovic, Luca Zuffi, Kevin Bua, Jasper van der Werff und Ricky van Wolfswinkel wie auch der gesperrte Omar Alderete.

Heimauftritte nicht zum Thema gemacht

Ein langes medizinisches Bulletin, physische Probleme und taktische Fragen; Architekt Koller wird im FCB derzeit auf vielen Ebenen gefordert. Zuletzt kam in den lokalen Medien gar die Mentalitätsdebatte auf. Umso gelegener kommt für ihn und den FCB der Ausflug in den europäischen Wettbewerb, wo die Wehklagen der Meisterschaft diese Saison ausblieben und vor dem Sechzehntelfinal-Rückspiel kaum mehr Gefahr droht. Das 3:0 im Hinspiel in Nikosia ist für den Cupsieger mehr als die halbe Miete, auch weil Nikosia zuletzt selbst in der heimischen Liga den Tritt nicht mehr fand.

Auch die akute Heimschwäche des FCB wird dem zypriotischen Rekordmeister kaum mehr etwas helfen. Haben die Basler in der Vorrunde wettbewerbsübergreifend im St. Jakob-Park drei Partien nicht gewinnen können, stehen sie nach drei Heimspielen nach der Winterpause ebenfalls bereits bei diesem Wert. Speziell thematisiert worden sei die Häufung ungenügender Heimauftritte im Team aber nicht, sagte Koller. Zu vielschichtig waren für ihn die Gründe für die zuletzt verpassten Siege.

Natürlich sei es aber “sehr wichtig, den Fans daheim wieder etwas zu bieten”, sagte Petretta, der im Hinspiel als Torschütze zum 1:0 überzeugt hatte. Noch wichtiger dürfte es für den FCB allerdings sein, sich selber davon zu überzeugen, dass die drei sieglosen Heimspiele in der Rückrunde nichts Übergeordnetes zu bedeuten hatten. Andernfalls droht die nächste kleine Baustelle.

Mögliche Aufstellungen:

Basel – APOEL Nikosia. – Donnerstag, 18.55 Uhr. – SR Kralovec (CZE).

Basel: Nikolic; Widmer, Cömert, Xhaka, Riveros; Frei, Bunjaku; Stocker, Campo, Petretta; Cabral.

APOEL Nikosia: Belec; Mihajlovic, Savic, Vouros, Ioannou; Matic, Alef; Efrem, De Vincenti, Al-Taamari; Pavlovic.

Bemerkungen: Basel ohne Alderete (gesperrt), Kuzmanovic, Bua, Zuffi, Van Wolfswinkel (alle verletzt). – Fraglich: Omlin. APOEL Nikosia ohne Souza (verletzt).

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