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Der dritte slowenische Abfahrtstitel in Serie

(Keystone-SDA) Ilka Stuhec machte in St. Moritz da weiter, wo Tina Maze aufgehört hatte. Zum dritten Mal in Folge holt sich eine Slowenin einen grossen Titel in der Abfahrt.

2014 an den Olympischen Spielen in Sotschi stand Dominique Gisin nicht allein auf der höchsten Stufe des Podests. Die Engelbergerin teilte sich damals den Sieg mit Tina Maze, die ein Jahr später an den Weltmeisterschaften in Vail gleich nochmals zuschlug und als erste Slowenin Weltmeisterin in der Abfahrt wurde.

Tina Maze ist inzwischen zurückgetreten, doch so nahtlos wie unerwartet übernahm Ilka Stuhec deren Position. Die ersten drei Abfahrten des Winters gingen alle an die 26-Jährige aus Maribor, und später in der Saison fuhr sie auch in den Sparten Kombination und Super-G erste Siege ein.

In St. Moritz galt sie als die ganz grosse Favoritin auf Gold, doch wie schnell Medaillenträume zu Ende gehen können, hatte Ilka Stuhec in der Kombination vom Freitag erfahren müssen. Dort schied sie im Slalom nach wenigen Toren aus. “Ich war sehr nervös”, gab sie nach ihrer Goldfahrt zu. Einzig die Italienerin Sofia Goggia, die ihren wilden Ritt fast mit einem bösen Sturz bezahlt hätte und letztlich Vierte wurde, hätte sie – wenn sie fehlerlos durchgekommen ware – am Sieg in St. Moritz hindern können.

Ilka Stuhec kam einst über den Slalom nach oben. In dieser Disziplin wurde sie 2007 in Zauchensee Junioren-Weltmeisterin. Sie gewann auch den Titel in der Kombination, immerhin zu einer Zeit, in der auch Lara Gut und Tina Weirather am Start standen. Doch ein Jahr später verletzte sich Ilka Stuhec erstmals am Knie und von da weg wurde sie noch oft gebremst. Nicht weniger als fünf Knie-Operationen musste sie über sich ergehen lassen.

Heute setzt Ilka Speed primär auf den Speedbereich. Sie verfügt nicht zuletzt dank der Vorarbeit von Tina Maze, die wie sie für die Schweizer Skifirma Stöckli ihre Rennen bestritt, über hervorragendes Material. Den letzten Schliff an ihren Ski, den nimmt allerdings die Mama vor. Als “Servicefrau” arbeitet sie für ihre Tochter im Ski-Keller. Wir sehr sich die beiden verbunden sind, zeigte sich nach dem Triumph, der sie sprachlos machte. “Wir haben nicht gesprochen, wir haben nur geweint”, erklärte Ilka Stuhec.

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