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Frankenschock-Verlierer Industrie und Handel erholen sich

Mitarbeiterin eines Schweizer Industrieunternehmens: Die Branche hat stark unter dem Frankenschock gelitten. Nun geht es wieder etwas aufwärts. (Symbolbild) KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER sda-ats

(Keystone-SDA) Schweizer Unternehmen erholen sich langsam vom Frankenschock. Dies gilt besonders für die arg gebeutelten Branchen Industrie, Handel und Gastgewerbe. Das Gegenteil trifft derzeit für jene zu, die vom starken Franken bisher weitgehend verschont geblieben sind.

Den Unternehmen der Industrie, die stark unter der plötzlichen Frankenaufwertung gelitten haben, geht es etwas besser. Dies zeigen die Ergebnisse der KOF Konjunkturumfragen vom April.

Der Bestellungseingang der Industrieunternehmen hat sich nahezu stabilisiert. Der Druck auf die Ertragslage hat nachgelassen. Zwar ist die Kapazitätsauslastung weiterhin unterdurchschnittlich. Dennoch lasten die Industriefirmen ihre Geräte und Maschinen wieder etwas stärker aus als noch vor drei Monaten, wie die KOF Konjunkturforschungsstelle am Dienstag schreibt.

Insbesondere die gebeutelten exportorientierten Industriefirmen haben sich etwas erholt. Sie erhoffen sich vom Exportgeschäft wieder leichte Impulse. Dennoch: In der Industrie werde es weiterhin Stellenstreichungen geben, schreibt die KOF.

Lichtblicke beim Handel

Auch im Gross- und Detailhandel ist die Situation nicht mehr ganz so düster wie auch schon. Der Grosshandel klagt zwar noch immer über eine ungenügende Nachfrage. Die Branche hofft aber, die Verkaufspreise stabil halten zu können.

Die Detailhändler rechnen demgegenüber mit weiterem Abwärtsdruck bei den Preisen. Gleichzeitig wollen sie bei der Bestellung neuer Ware aber nicht mehr ganz so zurückhaltend sein wie bis anhin. Und Personalkürzungen planen sie kaum noch.

Bei Restaurants und Beherbergungsbetrieben hat sich zumindest die Talfahrt etwas abgebremst. Der Nachfragerückgang hat sich verlangsamt. Gastronomen planen dennoch weiterhin Stellenreduktionen.

Dämpfer für Finanz- und Baubranche

Der Finanz- und Baubranche – vom Frankenschock deutlich weniger betroffen – geht es dagegen etwas schlechter als in den vergangenen Monaten. Die Banken sind nicht mehr ganz so zufrieden mit ihren Geschäften wie bisher.

Die Baufirmen habe trotz gutem Wetter weniger gebaut. Dies dürfte in den kommenden Monaten so bleiben. Denn die Baufirmen klagen öfter als bisher über eine unzureichende Nachfrage. Entsprechend wollen sie die Zahl der Mitarbeiter verringern.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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