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Granit Xhaka über Wenger, Fortschritte und einen BBC-Kritiker

(Keystone-SDA) Im Interview mit der Nachrichtenagentur sda spricht Granit Xhaka (24) über sein erstes halbes Jahr beim englischen Topklub Arsenal. “Ich bin angekommen und glücklich.”

Der Schweizer bewegt sich im internationalen Hochpreissegment. Wenn ihm etwas gelingt oder missrät, verfasst jedes Portal eine eigene Schlagzeile. Nichts bleibt unkommentiert, Informationen aus zweiter und dritter Hand werden medial interpretiert. Rund um den Globus bekommt ein Millionenpublikum sofort mit, wenn bei den Gunners Rauch aufsteigt. Xhaka kennt die enormen Ansprüche: “Ich habe mich daran gewöhnt, dass von Arsenal immer und überall extrem viel erwartet wird.”

Nach 20 Runden in der Premier League zieht der 24-Jährige im Gespräch mit der SDA eine erste Zwischenbilanz. Er sei angekommen und glücklich. Das Vertrauen ihm gegenüber wachse. “Ich bin ein paar Schritte weiter als im Sommer. Das spürt man im Training, im täglichen Umgang mit den Mitspielern, das spüre ich an den Spieltagen.”

Der Coach Arsène Wenger übertrage ihm “bereits sehr viel Verantwortung”. Er habe sich an den grösseren Rahmen gewöhnt: “Die neue Dimension ist für mich inzwischen Alltag.” Auf der Insel verfolgt der ehemalige Captain von Mönchengladbach hohe Ziele. Ihm schwebt vor, sich inner- und ausserhalb der Kabine einen ähnlichen Status zu erarbeiten wie bei der Borussia.

Der Blick in die Statistikspalten verdeutlicht Xhakas Stellenwert, den er sich innerhalb der letzten Monate erkämpft hat. Nur zwei Arsenal-Professionals kommen auf mehr als 25 Wettbewerbspartien. Und ein Trend, der bereits an der letzten EM-Endrunde in Frankreich zu erkennen war, setzt sich fort: Xhaka ist ein Passkönig, seine 1098 Zuspiele in der Liga sind aktuell eine teaminterne Bestmarke.

Dass er nach einem Platzverweis und zwei, drei heiklen Szenen im eigenen Strafraum vom früheren Liverpooler und jetzigen BBC-Kommentator Danny Murphy im Dezember als “dreckig und rücksichtslos” kritisiert worden ist, lässt den 50-fachen Internationalen kalt: “Es ist die Meinung eines Ex-Fussballers, die mich in dieser Form nicht allzu sehr berührt.”

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