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Kinderschutz Schweiz fordert eine bessere Aufklärung

Die Stiftung Kinderschutz Schweiz will daran erinnern, dass Gewalt in der Erziehung keine Lösung und nicht akzeptabel ist. (Symbolbild) KEYSTONE/STEFFEN SCHMIDT sda-ats

(Keystone-SDA) Für viele Eltern ist nicht klar, was Gewalt in der Erziehung bedeutet. Anlässlich des internationalen “No-Hitting-Day” am 30. April macht sich die Organisation Kinderschutz Schweiz für eine gewaltfreie Erziehung stark.

In der breiten Bevölkerung müsse ein klares Bewusstsein dafür geschaffen werden, wo Gewalt beginnt, fordert der Kinderschutz Schweiz in einer Mitteilung vom Freitag.

Viele Eltern würden nämlich körperliche und psychische Gewalt nicht als solche wahrnehmen. Dies zeigten provisorische Ergebnisse einer durch die Universität Freiburg durchgeführten Studie. Rund 20 Prozent der befragten Eltern interpretierten eine Ohrfeige nicht als Gewalt.

Etwa 30 Prozent sahen in einem kräftigen Klaps auf den Po und rund 12 Prozent selbst in einer Tracht Prügel keine Gewaltanwendung. Auch mehrtägiges “Anschweigen” als psychische Bestrafung stellte für die Hälfte der Befragten keine Gewalt dar.

Die Schweiz müsse ihren Verpflichtungen nachkommen, die sie mit der Ratifizierung der UNO-Kinderrechtskonvention vor zwanzig Jahren eingegangen ist, fordert die Stiftung. Darin habe sie sich verpflichtet, Eltern dabei zu unterstützen, das Kindeswohl in ihrer Erziehung zu berücksichtigen und zu schützen.

Die Organisation Kinderschutz Schweiz hat am 30. April 2003 erstmals zum “Tag der gewaltfreien Erziehung” aufgerufen. Sie will damit in der Öffentlichkeit für die Rechte der Kinder werben. Die Aktion ist Teil des internationalen “No-Hitting-Day”.

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