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Lage der Grasshoppers verschärft sich weiter

(Keystone-SDA) Für die Grasshoppers wird die Situation in der Super League immer unangenehmer. Die Zürcher verlieren in der 24. Runde daheim gegen den Tabellenvorletzten Vaduz mit 1:2.

Gegen das Schlusslicht half dem völlig verunsicherten Rekordmeister auch die Unterstützung des Unparteiischen nicht zum ersten Erfolgserlebnis seit dem 4. Dezember. Philipp Muntwiler berührte den Ball in der 50. Minute bei einer Rettungsaktion im Strafraum wohl leicht mit dem Arm, eine Absicht konnte dem Vaduzer aber keineswegs unterstellt werden. Das Geschenk hätte die Blockade bei den Zürchern lösen können. Doch angesichts der Entstehung war es nur gerecht, dass Munas Dabbur den Penalty recht kläglich in die Arme von Benjamin Siegrist schoss, der die richtige Ecke wählte.

Dem Versuch fehlte es an Präzision und auch an Entschlossenheit. Er war ein Abbild des Zustands der verunsicherten Mannschaft, von dem sich die als Hoffnungsträger zurückgeholten Zugänge Dabbur und Milan Vilotic anstecken liessen. Dabbur war bis auf den Penalty unauffällig, Vilotic vermochte der Defensive in seinem zweiten Spiel nicht die nötige Stabilität zu geben. In der 75. Minute traf der eingewechselte Ex-Hopper Gonzalo Zarate zum 2:0 für die Vaduzer, die ihrerseits ebenfalls abbauten.

Zu diesem Zeitpunkt agierte das GC-Ensemble noch verunsicherter als schon zu Beginn der kapitalen Partie. Dies auch deshalb, weil sie kurz vor der Pause nach einem Corner durch ein Kopfballtor von Simone Grippo in Rückstand gerieten, und vielleicht auch darum, weil vor der Pause Lucas Andersen (22. Minute), Nemanja Antonov (30.) und Caio (42.) mit ihren Chancen wie Dabbur vom Penaltypunkt scheiterten. Das 1:2 durch Emil Bergström in der 82. Minute leitete keinen Umschwung mehr ein.

Haslers erfolgreicher Trainer-Einstand

Gestohlen war der Vaduzer Sieg nicht. Auch die Gäste besassen schon vor dem Führungstreffer Möglichkeiten. Vor allem Albion Avdijaj hätte in der 39. Minute das 1:0 erzielen müssen. Ein simpler Steilpass hatte genügt, damit er alleine auf Joël Mall losziehen konnte. Anstatt einzuschieben, lupfte er den Ball Richtung Eckfahne.

Das Versäumnis blieb ohne negative Folgen. Der Vaduzer Interimscoach Daniel Hasler, der Anfang Woche den entlassenen Giorgio Contini ablöste, führte die Liechtensteiner nach sieben sieglosen Spielen auf Anhieb in die Erfolgsspur. Der Rückstand auf die Grasshoppers beträgt nur noch einen Punkt. Für GCs zusehends ratloser wirkenden Trainer Pierluigi Tami wird die Lage damit immer ungemütlicher. Vaduz sei kein Schicksalsspiel und jenes in einer Woche in Basel auch nicht, hatte GC-Präsident Stephan Anliker vor der Partie gesagt. Er meinte aber auch: “Es müssen in den kommenden Spielen auch Punkte her.”

Resultate und Tabelle:

Grasshoppers – Vaduz 1:2 (0:1). – 4000 Zuschauer. – SR Amhof. – Tore: 44. Grippo (Corner Costanzo) 0:1. 75. Zarate (Hasler) 0:2. 82. Bergström (Corner Sigurjonsson) 1:2.

Grasshoppers: Mall; Lavanchy, Vilotic, Bergström, Antonov; Pickel (17. Munsy), Brahimi (71. Hunziker); Andersen (46. Bajrami), Caio, Sigurjonsson; Dabbur.

Vaduz: Siegrist; Brunner, Bühler, Grippo, Borgmann; Hasler, Muntwiler, Kukuruzovic (88. Stanko), Ciccone (68. Zarate); Avdijaj, Costanzo (71. Mathys).

Bemerkungen: Grasshoppers ohne Basic und Sherko (beide verletzt). Vaduz ohne Janjatovic (krank), Pfründer, Strohmaier, Kaufmann und Felfel (alle verletzt). 50. Siegrist hält Handspenalty von Dabbur. Verwarnungen: 9. Brunner (Foul). 41. Costanzo (Foul). 50. Ciccone (Foul). 54. Bühler (Foul). 69. Vilotic (Foul). 90. Dabbur (Unsportlichkeit). 92. Munsy (Foul).

St. Gallen – Luzern 1:1 (0:0).

Rangliste: 1. Basel 23/60 (63:20). 2. Young Boys 23/45 (54:35). 3. Sion 23/38 (46:38). 4. Luzern 24/36 (48:44). 5. St. Gallen 24/30 (28:34). 6. Lugano 23/28 (30:41). 7. Thun 23/23 (31:43). 8. Grasshoppers 24/23 (30:43). 9. Vaduz 24/22 (31:55). 10. Lausanne-Sport 23/19 (39:47).

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