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Nach der Cup-Blamage steht YB gegen Thun unter Druck

(Keystone-SDA) Die Young Boys stehen nach der Cup-Blamage gegen Winterthur in der 23. Runde im Berner Derby gegen Thun unter Zugzwang. Mit der Ruhe ist es plötzlich vorbei.

Es war ein Déjà-vu, das sie unter allen Umständen hatten verhindern wollen. Doch die Young Boys schafften es mit der Niederlage im Cup-Viertelfinal gegen den FC Winterthur wieder einmal, sich zur Lachnummer der Fussball-Schweiz zu machen. Die Häme in den Medien und den sozialen Netzwerken blieb nicht aus. “YB, wie es versagt und verliert”, titelte die “Berner Zeitung”. Der “Bund” kommentierte “das nächste Cup-Fiasko” als “unentschuldbares Scheitern” – und der “Blick” schrieb: “Schon wieder veryoungboyst.”

Die Aufarbeitung der Niederlage gegen den Abstiegskandidaten aus der Challenge League dauerte auch vor dem Kantonsderby gegen Thun noch an. Christoph Spycher sprach von einer “riesigen Leere” nach einem Spiel, “das wir niemals hätten verlieren dürfen”. Trainer Adi Hütter wirkte auch knapp 48 Stunden nach dem verlorenen Penaltyschiessen noch immer erschüttert von den Geschehnissen: “Es ist neben der verpassten Champions-League-Qualifikation mit Salzburg gegen Malmö (2014 – Red.) die bitterste Niederlage meiner Karriere.”

Wie seine Vorgänger schafft es scheinbar auch der Österreicher nicht, YB das Verlierer-Image abzustreifen. Angesichts des Rückstands in der Tabelle von 17 Punkten auf den entrückten FC Basel wird sich der letzte Berner Titelgewinn (Cupsieg 1987) im Sommer zum 30 Mal jähren. Und eine Niederlage am Samstag im Berner Derby könnte die Situation weiter verschärfen. Der Vorsprung der Young Boys auf das drittplatzierte Sion beträgt nur noch vier Punkte.

Im Berner Oberland freut man sich auf das Gastspiel in der Bundeshauptstadt. Dank sieben Punkten aus vier Spielen haben sich die Thuner im Abstiegskampf ein kleines Polster verschafft. Der Blick in der Tabelle richtet sich nach oben, zumal alles darauf hindeutet, dass Ende der Saison auch Rang 5 zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigt. Aufgrund der unterschiedlichen Gemütslagen in Euphorie zu verfallen, wäre laut Thuns Sportchef Andres Gerber aber völlig verfehlt: “YB ist angeschossen und angeschlagen – das kann sehr gefährlich sein.”

Lugano im Aufwind, Lausanne in der Krise

In der zweiten Partie am Samstag empfängt Lugano Lausanne-Sport. Mit einem Sieg gegen Waadtländer könnten sich die Tessiner bis auf Weiteres aus dem Abstiegskampf verabschieden und den Kampf um Platz 5 ins Visier nehmen. Die Aktivitäten in der Winterpause zahlten sich aus: Unter dem neuen Trainer Paolo Tramezzani holte Lugano aus vier Spielen sieben Punkte, FCZ-Leihgabe Armando Sadiku erzielte seit seiner Rückkehr ins Tessin bereits drei Treffer. Lausanne ist seit zwölf Spielen ohne Sieg.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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