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Paket im Stadion von Manchester United war Sprengstoff-Attrappe

Eingangsbereich des Stadions von Manchester United (Archiv) KEYSTONE/AP/JON SUPER sda-ats

(Keystone-SDA) Ein verdächtiges Paket, das am Sonntag kurz vor Anpfiff eines Matches Grund für die Räumung des Fussball-Stadions von Manchester United war, ist gesprengt worden. Im Nachhinein erwies sich das Paket als Sprengstoff-Attrappe.

Der nachgeahmte Sprengsatz habe täuschend echt ausgesehen, teilten die Sicherheitskräfte am Sonntagabend mit. Sprengstoffexperten hatten das Paket zuvor im Stadion Old Trafford kontrolliert gesprengt. Wer die Attrappe im Stadion deponiert hatte, war nicht bekannt.

Das Stadion war am Nachmittag wenige Minuten vor Anpfiff des Spiels des Teams von Manchester United gegen den AFC Bournemouth evakuiert worden. Medienberichten zufolge waren zu dem Zeitpunkt bereits rund 60’000 Zuschauer im Stadion Old Trafford, im dem rund 75’000 Menschen Platz haben.

Zunächst hatte es 20 Minuten vor dem für 16.00 Uhr (MESZ) geplanten Anpfiff geheissen, es würden zwei Tribünen geräumt. Kurz darauf erklärte die Polizei, das Stadion sei komplett evakuiert worden. Das Spiel wurde abgesagt. Die Polizei erklärte, sich die Entscheidung zur Absage nicht leicht gemacht zu haben. Am Ende habe die Sicherheit der Zuschauer Vorrang gehabt.

Sicherheit und Fussball

Das Thema Sicherheit bei Fussball-Grossveranstaltungen ist derzeit hochaktuell. Nach den Terror-Anschlägen in Paris im November mit 130 Toten strebt die französische Regierung an, den Ausnahmezustand im Land während der Fussball-Europameisterschaft beizubehalten. Die EM in Frankreich beginnt am 10. Juni und dauert einen Monat. Es wird mit 2,5 Millionen Zuschauern in den Stadien gerechnet.

Aus Sicht des sportlichen Wettbewerbs ist die Absage des ManU-Spiels heikel. Der Sonntag war der letzte Spieltag in der Premier League. Der börsennotierte Verein hatte noch die Chance, den vierten Tabellenplatz und damit die Qualifikation für die finanziell äusserst lukrative Champions League zu erreichen.

Um eine Verzerrung des Wettbewerbs zu verhindern, waren alle Spiele der Liga zeitgleich angesetzt gewesen. Wann das Spiel nachgeholt wird, blieb offen.

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