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Qualifikationssieger und Titelverteidiger Bern als Favorit

(Keystone-SDA) Der Qualifikationssieger SC Bern steigt heute Samstag als Favorit in die NLA-Playoffs. Die Mannschaft bringt alles mit, um als erstes Team seit 2001 den Titel erfolgreich zu verteidigen.

Spieler betonen in Interviews stets, wie ausgeglichen die NLA geworden sei, dass in den Playoffs alles passieren könne. Das wird statistisch untermauert. Selbst von Rang 8 aus wurde schon eine Mannschaft Meister, nämlich im vergangenen Jahr der SCB.

Vom 7. Platz aus schafften das schon zwei Teams – Kloten (1995) und die ZSC Lions (2012). Ein Fakt ist aber auch, dass in den letzten zehn Saisons nur Davos (viermal), Bern und die ZSC Lions (je dreimal) die Meistertrophäe in die Höhe stemmen durften.

Diesmal ist ganz klar der SCB jene Equipe, die es zu schlagen gilt. Die Berner zeigten eine beeindruckende Qualifikation, verloren nie mehr als zwei Partien hintereinander. Sie erzielten nach den Lions (166) am zweitmeisten Tore (160) und kassierten am wenigsten Gegentreffer (114).

Auch im Boxplay waren sie die Nummer 1. Das Powerplay kann sich mit einer Erfolgsquote von 20,19 Prozent ebenfalls sehen lassen. Insofern ist beim Qualifikationssieger keine Schwäche auszumachen. Ausserdem weiss Jalonen, wie man als Trainer einen Titel erfolgreich verteidigt, wurde er doch mit Kärpät Oulu zweimal hintereinander finnischer Meister (2007 und 2008).

Gegen Biel, den Gegner in den Viertelfinals, hat der Schweizer Meister die letzten drei Partien für sich entschieden und dabei nur zwei Gegentore zugelassen. Das letzte Playoff-Duell zwischen Bern und Biel liegt bereits 27 Jahre zurück, damals setzte sich der SCB im Halbfinal mit 3:1 Siegen durch.

ZSC gegen Lugano als Playoff-Klassiker

Für die ZSC Lions, die zuletzt dreimal hintereinander aus der Pole-Position in die entscheidende Meisterschaftsphase gestartet waren, ist nach dem 0:4 im letztjährigen Viertelfinal gegen Bern Wiedergutmachung angesagt.

Lugano steigt mit einigem Selbstvertrauen in die Playoffs, nachdem es die letzten fünf Spiele allesamt gewonnen hat – zuletzt 3:2 nach Verlängerung gegen die Lions. Der neue Trainer Greg Ireland, der am 16. Januar den entlassenen Doug Shedden ersetzte, scheint die richtigen Knöpfe gefunden zu haben.

Die Serie zwischen dem ZSC und Lugano kann als Playoff-Klassiker bezeichnet werden. Von 2000 bis 2004 trafen die beiden Teams fünfmal in Folge in der entscheidenden Meisterschaftsphase aufeinander – zweimal im Final und dreimal im Halbfinal. Dreimal fiel die Entscheidung erst im siebenten Spiel.

EVZ und Trainer Kreis unter Druck

Unter speziellem Druck steht der EV Zug gegen Genève-Servette. Trotz Heimvorteil schieden die Zentralschweizer in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Viertelfinal aus, nachdem sie 2014 gar die Playoffs verpasst hatten. Die Erwartungen in Zug sind gross. Ein Scheitern gegen Servette wäre wohl gleichbedeutend mit dem Ende von Trainer Harald Kreis, dessen auslaufender Vertrag bisher nicht verlängert worden ist.

In Genf träumen sie derweil vom ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Servette schaffte zuletzt dreimal in Serie den Einzug in die Halbfinals.

Lausanne gegen Davos – eine Premiere

Die Serie zwischen Lausanne und Davos ist eine Premiere. Die Waadtländer stehen erst zum dritten Mal überhaupt in den NLA-Playoffs; sie schieden beide Male in der ersten Runde aus. Nun geniessen sie zum ersten Mal Heimvorteil. Dass sich der LHC dermassen souverän qualifizieren würde, hatte nicht erwartet werden können.

Zuletzt gab es aber einen Spannungsabfall, neun von elf Partien gingen verloren. Es muss sich zeigen, ob Lausanne den Schalter wieder umlegen kann. Davos dagegen gewann 10 der letzten 14 Spiele. In den vier Saisonduellen setzten sich beide Mannschaften je zweimal durch. Spannung ist also garantiert.

Kloten und SCL Tigers vor Ligaerhalt

Ganz anders präsentiert sich die Situation in der Platzierungsrunde. In dieser müsste viel passieren, dass sich Kloten und die SCL Tigers nicht vorzeitig den Ligaerhalt sichern. Der Vorsprung auf die punktgleichen Fribourg-Gottéron und Ambri-Piotta beträgt bei sechs zu spielenden Runden 14 respektive 11 Zähler.

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