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Schwarzer Schwan in der Waadt tot aufgefunden

Der Anfang Juli frei gelassene Schwan wurde am Donnerstag in Montreux VD tot aufgefunden. (Archivbild) KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT sda-ats

(Keystone-SDA) Ein schwarzer Schwan, der in der Waadt seit dem Frühling für viel Wirbel gesorgt hatte, ist tot. Er wurde am Donnerstagmorgen in Montreux leblos aufgefunden. Der Kadaver wird nun untersucht.

“Der tote Schwan wurde am Donnerstagmorgen am Strand von Montreux aufgefunden”, gab die Fischereibehörde der Waadtländer Region Lavaux-Riviera der Nachrichtenagentur sda an. Sie bestätigte damit einen Bericht des Onlineportals der Zeitung “20 minutes”.

Die Überreste des Tieres wiesen Verletzungen auf, die dem schwarzen Schwan vermutlich von anderen Tieren zugefügt wurden. Gemäss der Fischereibehörde könnten sie von einem Hund oder einem Fuchs stammen. Der Kadaver wurde in ein Lausanner Institut zur Autopsie gebracht.

Der nach dem Südafrikanischen Menschenrechtler Nelson Mandela getaufte Schwan hatte in der Waadt regelmässig für Schlagzeilen gesorgt. Ende Mai wurde das Tier aus dem Genfersee geholt, um den Besitzer des nicht einheimischen Tieres zu ermitteln.

Nachdem sich niemand meldete, wurde der Schwan tierärztlich untersucht und in den Zoo von Servion gebracht. Das wiederum sorgte für Empörung bei einer Unterstützer-Gruppe für den Schwan, die sich über eine Facebook-Gruppe formiert hatte.

Kontroverse um Freilassung

Nachdem Biologen ausgeschlossen hatten, dass der schwarze Schwan aus Australien mit den einheimischen Tieren Nachwuchs zeugen könnte, wurde er freigelassen. Dem nahm sich die Waadtländer FDP-Staatsrätin Jacqueline de Quattro Anfang Juli höchstpersönlich an.

Die Freilassung stiess hingegen bei den Vogelschützern von BirdLife auf Kritik. Die Waadtländer Staatsrätin wurde als “schlechtes Beispiel” bezeichnet, weil sie öffentlich eine exotische Tierart ausgesetzt hatte.

Jacqueline de Quattro bekräftigte jedoch den Entscheid. Weil sich der Schwan nicht fortpflanzen könne, bleibe er ohne Nachwuchs und ohne Folgen für die Biodiversität, verteidigte sich die Waadtländer Direktorin für Sicherheit und Umwelt.

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