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Servette schlägt Zug und erreicht Cupfinal

(Keystone-SDA) Nach mehr als 40 Jahren winkt dem frankophonen Hockey in der Schweiz wieder einmal ein Titelgewinn. Genève-Servette schlägt den EV Zug hochverdient mit 3:2 und erreicht den Cupfinal vom 1. Februar.

Im Cupfinal treffen die Genfer entweder auf den Genfersee-Rivalen Lausanne oder auf Kloten. Diese beiden Teams bestreiten am Donnerstagabend in Kloten den zweiten Halbfinal. Der Heimvorteil wird unmittelbar nach Match-Ende ausgelost.

Genf gewann den Schweizer Cup 1959 und 1972, zuletzt mit einem 4:3-Finalerfolg über Ambri-Piotta. Ein Jahr später ging mit dem fünften Titelgewinn hintereinander die Dynastie des HC La Chaux-de-Fonds zu Ende. Seither plangen die Klubs aus der Romandie auf einen nationalen Titel. Der EHC Biel-Bienne, der 1978, 1981 und 1983 die Schweizer Meisterschaft gewann, ordnen selbst die Romands der Deutschschweiz zu.

Servette gewann den Halbfinal gegen das zuvor in der Meisterschaft achtmal hintereinander siegreiche Zug verdientermassen. Am Ende setzte sich die Gerechtigkeit durch. Denn Servette fühlte sich phasenweise von den Schiedsrichtern verarscht. Schon am Montag hatten die Referees im NLA-Spiel in Zug (3:2 n.P. für Zug) entscheidende Szenen übersehen: ein irreguläres Zuger Tor sowie zwei grobe Unsportlichkeiten von Johann Morant (Kniestich gegen Rod plus Biss gegen Petschenig). Am Mittwochabend in der Les-Vernets-Halle übersahen sie in der 40. Minute einen Bandencheck von Josh Holden – wieder gegen Noah Rod, der nach dieser Szene verletzt ausfiel. Anstatt zu Beginn des Schlussabschnitts während längerer Zeit in Überzahl spielen zu können, verblieb Servette in Unterzahl. 38 Sekunden nach der zweiten Pause gelang Sven Senteler im Powerplay der 2:2-Ausgleich.

Es folgte ein Schlagabtausch. Die entscheidenden Szenen ereigneten sich nach 49 Minuten. Lino Martschini prüfte Genfs Goalie Robert Mayer. Die Glanzparade verhinderte die erstmalige Zuger Führung. Mit dem Gegenangriff gelang Verteidiger Romain Loeffel nach einer blitzsauberen Kombination der Viertlinienstürmer Tim Traber und Kay Schweri das 3:2-Siegtor für Genf.

Zum dritten Mal in Folge überstand Servette im Cup einen “Krimi”. In den Achtelfinals setzten sich die Genfer beim NLB-Spitzenteam La Chaux-de-Fonds nach einem Rückstand erst im Penaltyschiessen durch. In den Viertelfinals gegen Davos gelangen ebenfalls erst im Finish die siegbringenden Tore vom 3:3 zum 6:3.

Genève-Servette – Zug 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)

4796 Zuschauer. – SR Massy/Koch, Kovacs/Progin. – Tore: 6. Rod (Almond/Ausschluss Diaz) 1:0. 22. Almond (Ausschluss Immonen) 2:0. 27. Martschini (Suri/Ausschluss Almond) 2:1. 41. (40:38) Senteler (Immonen, Martschini/Ausschluss Almond) 2:2. 50. Loeffel (Traber, Schweri) 3:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 8mal 2 Minuten gegen Zug.

Genève-Servette: Mayer; Loeffel, Mercier; Jacquemet, Fransson; Vukovic, Petschenig; Eliot Antonietti; Jeremy Wick, Slater, Spaling; Simak, Kast, Rubin; Gerbe, Almond, Rod; Schweri, Heinimann, Impose; Traber.

Zug: Tobias Stephan; Helbling, Alatalo; Diaz, Morant; Dominik Schlumpf, Erni; Fohrler, Simon Lüthi; Klingberg, Immonen, Senteler; Martschini, Holden, Suri; Sandro Zangger, Nolan Diem, Fabian Schnyder; Peter, Marchon.

Bemerkungen: Genève-Servette ohne Douay, Romy (beide verletzt), Riat (U20) und Ehrhardt (überzähliger Ausländer), Zug ohne McIntyre (krank), Grossmann (verletzt) und Lammer (gesperrt). Rod verletzt ausgeschieden (40. nach Bandencheck von Holden).

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