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Winterthurer Wildpark plant Anlage für europäische Nerze

Wurde zwar nie in Pelztierfarmen gehalten, wurde wegen seines Fells aber fast ausgerottet: der Europäische Nerz. (Symbolbild) KEYSTONE/AP/SERGEI GRITS sda-ats

(Keystone-SDA) Der Wildpark Bruderhaus in Winterthur soll putzige Neuzuzüger erhalten: Die Stadt plant eine Anlage für Europäische Nerze. In Freiheit ist diese Marderart schon fast ausgestorben. In ganz Europa soll es nur noch rund 500 Exemplare geben.

Der Europäische Nerz hatte zwar das Glück, dass er nie in Pelztierfarmen gehalten wurde, weil sein Fell etwas weniger wertvoll ist als das des Amerikanischen Nerzes. Trotzdem wurden die europäischen Nerze intensiv wegen ihres Pelzes gejagt.

Heute gibt es in Europa nur noch rund 500 von ihnen in Freiheit. Weitere rund 500 leben in Zoos und Wildparks. Die Stadt Winterthur will sich nun am Erhaltungszuchtprogramm für diese flinken Jäger beteiligen und plant eine 600 Quadratmeter grosse Anlage. Ziel ist es, die Nerze an Wiederansiedlungsprojekte abzugeben.

Mit den Bären klappte es nicht

Die Haltung ist allerdings nicht ganz einfach: Nerze sind Einzelgänger, weshalb die Anlage unterteilt werden muss. Zudem brauchen sie einen Teich. Der Wildparkverein rechnet mit Kosten von rund 200’000 Franken, die erst noch gesammelt werden müssen.

Die Europäischen Nerze sind einiges kleiner und wohl auch weniger publikumsträchtig als der letzte Plan des Wildparks, der im Juni diesen Jahres versenkt wurde: Winterthur wollte Bären halten. Die Stadt kam jedoch zum Schluss, dass Bären zu teuer in der Haltung gewesen wären und zu viele autofahrende Besucher angezogen hätten.

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