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Bern wählt ein neues Stadtpräsidium

Kandidatinnen und Kandidaten werben auf Wahlplakaten in Bern um die Gunst der Wählerschaft für die Gemeinderatswahlen. KEYSTONE/ANTHONY ANEX sda-ats

(Keystone-SDA) In Bern wird heute auch ein neues Stadtpräsidium gewählt. Die Chancen für die Wahl der ersten Stadtpräsidentin stehen gut. Im Kanton Freiburg droht die Regierung dagegen eine reine Männerdomäne zu werden. Spannung versprechen auch die Wahlen in Basel-Stadt und Aargau.

Neun Kandidierende bewerben sich für die Nachfolge des langjährigen Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät (SP). Als Top-Favoritin gilt Gemeinderätin Ursula Wyss (SP).

Gefährlich werden könnte ihr am ehesten alt Nationalrat Alec von Graffenried von der Grünen Freien Liste. Angesichts der Kandidatenschwemme dürfte das absolute Mehr niemand erreichen. Eine allfällige Stichwahl würde am 15. Januar stattfinden. Allerdings ist auch eine stille Wahl denkbar.

Wer in den Erlacherhof einziehen wird, muss dem Gemeinderat angehören. Die Stadtregierung wird in linker Hand bleiben, die Frage ist, ob das regierende Rot-Grün-Mitte-Bündnis weiterhin drei der fünf Sitze besetzt oder sogar einen vierten Sitz holen kann.

Freiburg: Beide Frauensitze gefährdet

Im zweiten Wahlgang der Freiburger Staatsratswahlen sind noch drei von sieben Regierungssitzen zu besetzen. Offen ist, ob die bürgerliche Allianz erneut so gut spielt, dass auch SVP-Kandidat Stéphane Peiry zulasten der Linken den Sprung in die Regierung schafft. Offiziell steht die Allianz von CVP, FDP und SVP geschlossen hinter ihm.

So haben die Bürgerlichen im ersten Wahlgang bereits vier Sitze erobert, nämlich je zwei CVP und FDP-Vertreter. In der Pole Position bei den Linken steht SP-Nationalrat Jean-François Steiert, der im ersten Wahlgang die beiden bisherigen Frauen aus dem eigenen Lager – Anne-Claude Demierre (SP) und Marie Garnier (Grüne) – hinter sich gelassen hatte.

Im Aargau wird eine Frau gewählt

Im Kanton Aargau war Monate vor den Wahlen die Befürchtung aufgekommen, dass die Regierung nach dem Rücktritt von Susanne Hochuli (Grüne) wieder eine reine Männerriege werden könnte. Vier Männer wurden im ersten Wahlgang denn auch bereits gewählt. Den fünften und letzten noch freien Sitz wird allerdings nun garantiert eine Frau gewinnen.

Die drei Kandidatinnen liefern sich ein offenes Rennen. Die SVP will mit Bezirksrichterin Franziska Roth erstmals einen zweiten Sitz in der Regierung erobern: Die SP will mit Nationalrätin Yvonne Feri nach 31 Jahren wieder eine Doppelvertretung. Auch Grossrätin Maya Bally von der BDP tritt zur Stichwahl an, obwohl ihre Partei und die anderen Mitteparteien bei den Grossratswahlen Verlust eingefahren hatten. Im ersten Wahlgang lag Roth knapp vor Feri, mit grösserem Abstand folge Bally.

Basel-Stadt: Hoffen bei der Linken

In Basel-Stadt wird entschieden, ob die rot-grüne Regierungsmehrheit bleibt oder sogar ausgebaut wird. Im ersten Wahlgang waren die beiden SP-Vertretungen Eva Herzog und Christoph Brutschin sowie Lukas Engelberger (CVP) wieder sowie Conradin Cramer (LDP) und überraschend auch schon Elisabeth Ackermann (Grüne) neu gewählt worden.

Verpasst hatten die Wiederwahl Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels (SP) und Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP). Auf rechte Abstinenz beim zweiten Wahlgang und eine hohe Mobilisierung der Linken wegen der Atomausstiegs-Abstimmung hofft Heidi Mück von der linken Partei BastA!, die sich Chancen auf eine Wahl ausrechnet.

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