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CH/PMO Ostschweiz ist in Konkurs

Rapperswil-Jona SG (awp/sda) – Über der Produzenten-Milchverwerter-Organisation (PMO) Ostschweiz ist das Konkursverfahren eröffnet worden, wie die Zweigstelle Rapperswil des Konkursamts am Dienstag im jüngsten Amtsblatt des Kantons St. Gallen mitteilte. Die Landwirte gehen wohl leer aus.
“Mit 90-prozentiger Sicherheit müssen die Milchbauern einen Totalverlust hinnehmen”, sagte Heiner Scheuble vom Konkursamt in Rapperswil am Dienstag gegenüber der Nachrichtentagentur SDA.
Die PMO Ostschweiz, die vom St.Galler SVP-Nationalrat Elmar Bigger präsidiert wird, verfügt über keinerlei Aktiven, wie Scheuble sagt. Bei ihm können PMO-Gläubiger in den nächsten 30 Tagen ihre Forderungen einreichen. Nach dem Erstellen des Kollokationsplans könne dann gesagt werden, um wie viel Geld es im PMO-Konkurs gehe.
Als die PMO im Januar die Bilanz beim Betreibungsamt deponiert hatte, wollte Bigger keine Angaben zu den offenen Milchrechnungen machen. Die Bauern, die der PMO angeschlossen sind, lieferten ihre Milch während Jahren an die Käserei Wick in Benken SG. Diese soll der PMO die Milch lange Zeit nicht vollumfänglich bezahlt haben.
2007 war die PMO Ostschweiz vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) gebüsst worden. Die Organisation hatte zusätzliche Milchmengen von mehreren Millionen Kilogramm Milch, die vom BLW bewilligt worden waren, nicht gemäss den Vorgaben vermarktet. Die Käserei Wick hatte einen Grosslochkäse zuwenig klar vom Emmentaler AOC abgegrenzt.
Der PMO Ostschweiz gehörten bei ihrer Gründung vor sechs Jahren 200 Bauern aus dem Linthgebiet, dem St. Galler Oberland und Graubünden an. Seit Beginn befindet sich die PMO in finanzieller Schieflage.
uh

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