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Curling-WM in Lausanne: Schwache Schweizer Frauen

Erfolglose Schweizer Frauen an der Curling-WM in Lausanne (Vera Heuer,links, und Sybil Bachofen). swissinfo.ch

Während sich das Schweizer Männerteam mit einem Sieg gegen Dänemark und trotz einer Niederlage gegen Frankreich auf Halbfinalkurs hielt, wird die Curling-WM in Lausanne für die Frauen von Solothurn-Wengi immer mehr zum Fiasko.

Nach fünf Niederlagen in fünf Spielen – zuletzt 8:10 nach Zusatzend gegen Norwegen – sind die Halbfinal- und die Olympia-Qualifikation für die Crew von Nadja Heuer nur noch rein theoretisch möglich. Freuen dürfen sich dafür die WM-Zweiten des CC Bern um Luzia Ebnöther: Sie werden die Schweiz aller Voraussicht nach an den Winterspielen in Salt Lake City vertreten.

Was schief laufen kann, ist für die Solothurnerinnen in Lausanne schief gelaufen. Sie spielten auf allen Positionen weit unter ihrem Können, das sie auf internationalem Niveau mit einem 4. und einem 3. EM-Platz schon demonstriert hatten. Und sie fingen gegen Aussenseiter wie Russland und Japan vermeidbare Niederlagen ein, die ihr Selbstvertrauen offensichtlich auf den Tiefpunkt brachten.

Gegen Norwegen versuchten die Schweizerinnen zu reagieren – ohne Erfolg. Die Partie stand auf weit tieferem Niveau als beide Begegnungen an der EM im Dezember in Oberstdorf, als zuerst Solothurn-Wengi und danach im Halbfinal Norwegen siegten.

Seit Einführung der Frauen-WM im Jahr 1979 ist nur einmal ein Schweizer Team (Lausanne-Olympique 1993 in Genf) mit fünf Niederlagen gestartet. Es war jedenfalls ein völliger Gegensatz zur Entwicklung, die das Team von Luzia Ebnöther im Jahr davor durchgemacht hat: Die Bernerinnen steigerten sich von einem internationalen Topanlass zum andern und hätten in Glasgow um ein Haar den WM-Titel geholt.

Erster Stolperer der Bieler

Mit drei Siegen aus fünf Partien bleibt Biel-Touring im Fahrplan. Die Niederlage gegen WM-Neuling Dominic Dupont-Roc aus Chamonix war indessen nicht eingeplant. Die Franzosen hatten die Bieler bereits an der EM in Oberstdorf bis zum letzten Stein gefordert. Diesmal siegten sie 7:3; die Vorentscheidung fiel im 8. End mit einem Dreierhaus zum 6:3.

Die Schweiz hatte letztmals 1992 – ebenfalls in Runde 5 – gegen Frankreich verloren. Damals spielte ebenfalls Biel-Touring für die Schweiz, mit der heutigen Nummer 3 Markus Eggler als Skip. Eggler beendete dann das Turnier als Weltmeister.

Gegen Dänemark, dessen Skip Johnny Frederiksen noch nie an Welt- oder Europa-Meisterschaften teilgenommen hatte, siegten die Bieler souverän 8:2. Nach einem Viererhaus im 8. End gaben die Dänen auf. In beiden Partien kam Ersatzmann Christof Schwaller, der Bruder des Skips, anstelle der jungen Nummer 1 Marco Ramstein zum Einsatz.

swissinfo und Agenturen

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