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Die erste U-Bahn der Schweiz

Die grösste Baustelle für die m2 befindet sich auf der Place de l' Europe im Lausanner Flon-Quartier. Keystone Archive

Lausanne baut zur Zeit die Metro m2. Eine technologische Herausforderung, da die Bahn auf 6 Kilometern Länge 375 Meter Höhendifferenz überwinden muss.

Die m2 wird ab 2008 die Stadteile Ouchy und Epalinges miteinander verbinden.

“Die m2 stellt für unsere Ingenieure eine grosse Herausforderung dar. Sie konstruieren die Bahn in einem Gebiet mit grossen Steigungen”, begeistert sich der Sprecher des Bundesamtes für Transport, Davide de Micheli, im Gespräch mit swissinfo.

“Lausanne hat übrigens bereits Ende des 19. Jahrhunderts als eine der ersten Städte in Europa eine Drahtseilbahn gebaut.”

Die Bevölkerung der Waadt hatte das Projekt der m2 im November 2002 in einer Volksabstimmung gutgeheissen. Baubeginn war im Frühjahr 2003.

“Wir bauen die Bahn unterirdisch und in einer städtischen Umgebung, das erschwert die Arbeit”, unterstreicht Marc Badoux, der Chefingenieur des Projektes.

Gleichzeitig 15 Baustellen

Deshalb ist der nördliche Teil von Lausanne in den kommenden Jahren ein grosser Bauplatz. Raupenbagger, Baukräne und rund 300 Arbeiter sind auf 15 Baustellen gleichzeitig in Aktion.

Dass gleichzeitig auf mehreren Baustellen gearbeitet wird, hat einen verfahrens-technischen Hintergrund. Die Konzession des Bundes sieht vor, dass die Testfahrten auf der ganzen Strecke gefahren werden und nicht lediglich auf Teilstücken.

“Wir müssen also mehrere Baustellen gleichzeitig vorantreiben und den Bau auf einmal vollenden”, erklärt der Lausanner Baudirektor Olivier Francais.

Für die m2 müssen Tunnels, unterirdische Bahnhöfe und das Trasse gebaut werden. “Das System ist sehr komplex und vereint verschiedene Hoch-Technologien, die sich bislang erst im Ausland bewährt haben,” präzisiert der Ingenieur Marc Badoux.

“Die Bahn wird die Höhendifferenz mit Steigungen von bis zu 12% vollkommen automatisch und auf Pneu-Rädern überwinden, nicht mit Hilfe eines Zahnrads.”

25 Millionen Passagiere jährlich

Die neue Metro wird die Mobilität der Agglomeration Lausanne mit ihren 250’000 Bewohnerinnen und Bewohnern verbessern und das Rückgrat der Nord-Süd Verbindung darstellen. Die m2 hat eine Kapazität von jährlich 25 Mio. Passagieren, pro Tag sind das 70’000 Passagiere.

Neue Buslinien werden ab den 14 Metro-Stationen die Feinverteilung der Pendler vornehmen. Mit einer Haltestelle unter dem Hauptbahnhof Lausanne wird die Metro auch die Verbindung zum kantonalen und nationalen Netz der Bundesbahnen sein.

Zahnradbahn verschwindet

Die bald 125-Jahre alte Zahnradbahn, welche das Zentrum von Ouchy mit dem Flon-Quartier verbindet, verschwindet im Jahr 2006, denn dieser Teil der m2 wird auf dem bestehenden Trasse der Seilbahn gebaut.

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 590 Mio. Franken. Die Kosten werden gemeinsam vom Kanton Waadt, der Eidgenossenschaft und der Stadt Lausanne getragen.

Die 15 Zugskompositionen liefert der Erbauer des französischen Hochgeschwindigkeits-Zugs, TGV und der Pariser Metro-Züge, Alstom.

swissinfo

Die m2 soll ihren Betrieb im Jahr 2008 aufnehmen.
Mit dem Bau wurde im Frühling 2003 begonnen.
Pro Tag soll die m2 70’000 Personen befördern.
Im Jahr sind das rund 25 Millonen Passagiere.
In der Agglomeration Lausanne wohnen 250’000 Menschen.

Die Agglomeration Lausanne zeichnet sich durch ihre besonders hügelige Topographie aus.

Von Ouchy, am Ufer des Genfersees, bis nach Epalinges in den Hügeln, beträgt die Höhendifferenz 375 Meter.

Die U-Bahn m2 muss Steigungen von bis zu 12% überwinden.

Die Zugskompositionen werden dank Pneuantrieb die dazu notwendige Traktion sicherstellen.

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