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Die Abstimmungen sind im App-Zeitalter angekommen

Ein Mann zeigt ein Smartphone mit der App VoteInfo
Von Live-Ergebnissen, die je nach Wunsch angezeigt werden, bis hin zu allen offiziellen und vollständigen Informationen, auch aus dem Archiv: Die App "VoteInfo" revolutioniert die Kommunikation über Volksabstimmungen in der Schweiz. © KEYSTONE / PETER KLAUNZER

Die Digitalisierung der direkten Demokratie schreitet voran. Live-Resultate der Abstimmungen in Bund und Kantonen, umfassende Informationen über alle Abstimmungsthemen und Daten aus den Archiven: Das alles ist nun über die neue Smartphone-App "VoteInfo" zugänglich.

Alle 26 Kantone und die Eidgenossenschaft haben daran mitgearbeitet: Die neue App “VoteInfo”Externer Link kann gratis auf Handys mit dem Betriebssystem AndroidExterner Link oder iOSExterner Link heruntergeladen werden.

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Dank diesem praktischen Instrument können an den Abstimmungs-Sonntagen künftig per Smartphone alle ständig aktualisierten Ergebnisse für jede Vorlage – von der Schliessung der Urnen mittags um 12 Uhr bis zum Ende der Auszählung aller Stimmzettel – verfolgt werden.

Optionen für Favoriten (zum Beispiel der Wohnkanton) und Push-Nachrichten ermöglichen es, die Ansicht anzupassen und Benachrichtigungen schnell und einfach entsprechend den persönlichen Bedürfnissen zu erhalten.

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Neue Möglichkeiten

Doch “VoteInfo” ist viel mehr als nur eine App, um am Abstimmungstag am Ball zu bleiben. Sie enthält nämlich auch die vollständigen offiziellen Informationen zu den einzelnen Vorlagen, die auf Bundes- und Kantonsebene zur Abstimmung kommen.

Auch die gesamte Dokumentation zur Abstimmung über die Zersiedelungs-Initiative und über alle kantonalen Vorlagen, die am 10. Februar an die Urnen kommen, ist bereits in der App abrufbar.

Die neue App ist zudem eine regelrechte Goldmine von historischen Daten: Im Archiv enthält sie bereits alle Daten zu den nationalen Abstimmungen seit 1981. Der Kanton Zürich ging gar soweit, dass er die Daten aller kantonalen Abstimmungen seit 1831 lieferte. Das sind 1350 Vorlagen.

“Diese App eröffnet nicht nur der Öffentlichkeit und den Medien neue Möglichkeiten, sich zu informieren, weil ab jetzt die Daten in allen Varianten schnell verfügbar sind, sondern sie bietet auch neue Perspektiven für die Forschung, die freien Zugang zu all diesen Daten haben wird”, sagte der Vizekanzler des Bundes und Regierungssprecher André SimonazziExterner Link bei der Vorstellung von “VoteInfo”.

Laut Simonazzi handelt es sich dabei um “offizielle Daten, die im offenen Format verfügbar sindExterner Link und nicht nur eingesehen, sondern auch von allen frei verwendet werden können”.

Trend- und Hochrechnungen bleiben bei SRG

Die Feuertaufe für die Live-Resultate wird “VoteInfo” bei der Abstimmung vom 10. Februar bestehen müssen. Die Bundeskanzlei hat aber keinerlei Bedenken. “Nach zwei Testläufen während der letzten beiden Urnengänge ist die App jetzt bereit”, sagte Simonazzi.

Nicht in der App erscheinen werden Trend- und Hochrechnungen, wie sie an jedem Abstimmungssonntag nach Schliessung der Urnen im Auftrag der SRG SSR durchgeführt und von deren Unternehmenseinheiten veröffentlicht werden, darunter auch swissinfo.ch.

Zwar hätten die Behörden über die Möglichkeit nachgedacht, diese Dienstleistung ebenfalls anzubieten, doch sie seien zum Schluss gekommen, eine solche falle nicht in die Zuständigkeit des Bundes und der Kantone, sagte der Vizekanzler.

Auch kommunale Abstimmungen fehlen gegenwärtig noch in der App. Die Kantone können aber künftig entscheiden, ob sie diese ebenfalls anbieten möchten. In technischer Hinsicht sei das bei dieser App kein Problem, betonte Simonazzi.

Und was ist mit den Wahlen? Im Herbst dieses Jahres wählt die Schweiz schliesslich ein neues Parlament. Der Prozess dafür sei sehr verschieden von Abstimmungen und so komplex, dass es nicht möglich sei, die Wahlen in das Angebot von “VoteInfo” aufzunehmen, sagte der Vizekanzler.

(Übertragung aus dem Italienischen: Christian Raaflaub)

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