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Wie weit geht die Schweiz bei der Entkriminalisierung von Drogen?

Der berüchtigte Zürcher Needle Park

Das Drogenelend am Platzspitz hinter dem Landesmuseum beim Zürcher Hauptbahnhof sorgte Anfang der 1990er-Jahre weltweit für unrühmliche Schlagzeilen. Von 1987 bis 1992 machte sich im "Needle Park" Europas grösste Drogenszene breit - mit hunderten Süchtigen und Dealern. (Bilder: © 1989 - 1994, Olivia Heussler/www.clic.li)

Das Treiben wurde von den Behörden lange toleriert, bis der politische Druck immer grösser wurde. Am 5. Februar 1992 wurde der Platzspitz geräumt und mit einem Eisentor verriegelt, die Drogenabhängigen wurden vertreiben, flankierende soziale und medizinische Massnahmen gab es kaum. Die Drogenszene löste sich aber nicht in Luft auf, sondern verschob sich auf das Areal des stillgelegten Bahnhofs Letten, wo sie drei Jahre lang geduldet wurde. 1995 wurde auch der Letten geschlossen.

Das Scheitern der Platzspitz-Räumung und das Elend der Drogensüchtigen führte in weiten Kreisen zu einem Umdenken und machte den Weg frei für eine pragmatische und sozialverträgliche Drogenpolitik, zu der auch die Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige gehört.

(Bildredaktion; Salomé Weber, swissinfo.ch, Text: Gabriele Ochsenbein, swissinfo.ch)

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