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Eine Frauenkonferenz für den Frieden

Irakische Frauen diskutieren nach einer Auto-Bombenexplosion mit einem US-Soldaten in Bagdad. Keystone

Frauen sollen eine grössere Rolle bei der Friedensförderung einnehmen. Das ist das Ziel einer internationalen Konferenz in Genf.

Die Schweiz organisiert den Anlass zusammen mit der Suzanne-Mubarak-Stiftung “Women’s International Peace Movement”.

Die “Women Defending Peace”-Konferenz findet in den Räumlichkeiten der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf (ILO) statt. Rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden einen Aktionsplan für die nächsten fünf Jahre erarbeiten.

Damit wollen sie den Frieden in ihrer Heimat und auf der Welt verteidigen, wie die Generalsekretärin der Konferenz, Aleya Hammad, in Genf ausführte.

Stimmen der Frauen sind dringend nötig

Präsidiert wird die internationale Veranstaltung von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und Suzanne Mubarak, der ägyptischen First Lady und Gründerin des “Women’s International Peace Movement”.

“Ich bin der Überzeugung, dass Frauen aufgrund ihrer andersartigen Erfahrungen und Aufgaben eine andere soziale und politische Perspektive in die Friedensprozesse einbringen”, begründete Bundesrätin Calmy-Rey das Engagement der Schweiz.

“Und ohne die Stimmen dieser Frauen könnten wir diese Prozesse nicht erfolgreich und dauerhaft fortführen.”

Unter den Delegierten sind Vertreterinnen von Frauen-Organisationen und Frauen, die die Auswirkungen von Kriegen und Konflikten selbst erlebten.

Netzwerke zur Stärkung des Friedens

Zu Wort kommen weiter Persönlichkeiten wie Jody Williams, die 1997 für ihre Kampagne gegen Personenminen mit dem Friedens-Nobelpreis geehrt wurde, die Israelin Naomi Chazan, ehemaliges Mitglied der Knesset und die palästinensische Frauenministerin Zahira Kamal.

In den Debatten geht es sowohl um Massnahmen zur Vermeidung von Gewalt gegen Frauen in bewaffneten Konflikten, als auch um die Entwicklung von Strategien, die die Bildung von Netzwerken zur Stärkung des Friedens ermöglichen, führte Hammad aus.

Frauen seien meistens als erste von Kriegen betroffen, so Hammad, aber bei den Friedenprozessen vielfach ausgeschlossen.

Nach Sharm el Sheik nun in Genf

“Ein Thema ist der illegale Handel, ein anderes die Gewalt gegen Frauen während Konflikten und das dritte Thema ist Frage, von welchen Prozessen Frauen ausgeschlossen sind”, erklärte Aleya Hammad im Gespräch mit swissinfo.

Es handelt sich bereits um die zweite von der Suzanne-Mubarak-Stiftung organisierte Konferenz. Die erste fand vor zwei Jahren im ägyptischen Sharm el Sheik statt.

“Friede ist untrennbar mit menschlicher Sicherheit, menschlicher Entwicklung und menschlicher Würde verbunden. Das sind die Bestandteile einer Kultur des Friedens, der Toleranz und der Gewaltlosigkeit”, erläuterte Suzanne Mubarak.

swissinfo

Die Women Defending Peace-Konferenz findet vom 22. bis 24. November in Genf statt.

Sie wird organisiert vom Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten und der Suzanne-Mubarak-Stiftung.

Die rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden einen Aktionsplan für die nächsten fünf Jahre erarbeiten.

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