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Fahrer des verunglückten Reisebusses kann sich an nichts erinnern

(Keystone-SDA) Zwei Tage nach dem Carunglück mit vier Toten und 13 Verletzten in Norwegen hat die Polizei erstmals den deutschen Busfahrer vernommen. Viel Neues zur Unfallursache kam dabei nicht heraus, denn der Mann konnte sich nicht mehr an den Unfall erinnern.

Der Mann könne nun Norwegen verlassen, sagte Stein Erik Granli, der Polizeichef von Nord-Trondelag, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Gemäss Angaben des Spitals von Namsos, wo der Mann hospitalisiert ist, wird er am Freitag in die Schweiz zurückreisen.

Am Mittwoch hatte die Polizei den Mann vorübergehend des unvorsichtigen Fahrens angeklagt. Eine als temporär bezeichnete Anklageerhebung ist in Norwegen das Standardvorgehen bei laufenden Ermittlungen. Dies erlaubt dem Beschuldigten das Recht auf einen Anwalt.

Defekt oder menschliches Versagen?

Die technische Untersuchung dauert laut Granli unvermindert an. Die Polizei ermittelt, ob ein Defekt am Bus oder menschliches Versagen den Unfall erklären kann, oder eine Kombination davon. Gegenstand der Ermittlungen ist auch weiterhin der neue Asphaltbelag, der wegen seiner Gefährlichkeit bereits vor dem Unfall in Kritik stand.

Der Car des Schweizer Reiseunternehmens Eurobus war auf dem Rückweg einer zweiwöchigen “Traumreise Nordkap – Lofoten”, als er aus noch unbekannten Gründen bei Trones in der Gemeinde Namsskogan verunglückte.

12 der 13 Verletzten waren am Mittwoch mit zwei verschiedenen Flugzeugen in die Schweiz zurückgekehrt. Alle 16 Passagiere waren Schweizerinnen oder Schweizer, die meisten im Alter zwischen 60 und 70 Jahren.

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