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Föderalismus bremst starkes E-Government

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Die Schweiz will im Bereich elektronisch abgewickelter Verwaltungsabläufe einen Schritt vorwärts gehen. Dazu ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden nötig.

Im Bereich E-Government will die Schweiz auch international aufholen.

In seinem Eröffnungsreferat an einer Veranstaltung zum Thema in Luzern machte Bundesrat Kaspar Villiger die grossen Potentiale des E-Government deutlich. Die Zusammenarbeit der Verwaltung könne horizontal und vertikal erleichtert, intensiviert und verbilligt werden.

Für den Finanzminister stärkt das E-Government den Föderalismus und den Wirtschaftsstandort Schweiz und verbessert zudem die Dienstleistungen für die Bevölkerung. Für ein kostengünstiges und bürgerfreundliches E-Government in guter Qualität braucht es laut Villiger eine weitgehende Standardisierung sowie die Mehrfachnutzung einmal entwickelter Lösungen.

Mehr E-Government – weniger Bürokratie

Die am Montag in Luzern gestartete Initiative “eVanti.ch” steht unter Federführung des Informatik-Strategieorgans des Bundes (ISB), wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mitteilte.

Ziel ist es, die Anzahl der realisierten E-Government-Anwendungen in kürzerer Zeit und zu geringen Kosten zu erhöhen, und dadurch den Bürokratie-Aufwand für Bevölkerung, Wirtschaft und Verwaltung zu verringern.

Damit soll nicht nur der Wirtschaftsstandort Schweiz gestärkt und zukunftstauglich gemacht, sondern auch das Image der Schweiz als fortschrittliche Informations-Gesellschaft verbessert werden.

Bis 2006 europaweit im ersten Drittel

“eVanti.ch” agiert dabei als Koordinator, der für Austausch, Portfoliopflege, Benchmarking sowie die interne und externe Kommunikation verantwortlich ist.

Die Initiative setzt vor allem auf zwei Lösungswege: Erstens eine E-Government-Datenbank, die den Beteiligten auf allen Ebenen einen Überblick darüber verschaffen soll, wer im Land an welchen Ideen und Projekten arbeitet und welche Lösungen bereits erfolgreich laufen.

Zweitens will “eVanti.ch” die Fortschritte in der Umsetzung des E-Government regelmässig messen. Ziel bis Ende 2005: Die Schweiz soll in den relevanten internationalen E-Government-Benchmarks im ersten Drittel rangieren.

Bis zur ehrgeizigen Vision des Bundes, im Bereich elektronisch abgewickelter Verwaltungsabläufe international führend zu sein, ist es allerdings noch ein weiter Weg. Denn im europäischen Vergleich rangiert die Schweiz im Bereich E-Government lediglich auf Platz 15 von 18.

Föderalismus als Hemmschuh

Das Haupthindernis, weshalb E-Government in der Schweiz bisher nur sehr langsam und nicht flächendeckend vorankommt, ist laut EFD die föderale Struktur des Landes. Anders als in anderen europäischen Ländern liegt die Verantwortung für E-Government hierzulande dezentral bei den Kantonen und Gemeinden

Regional erfolgreich laufende Fallbeispiele im Bereich Geoinformation zeigten an der Tagung in Luzern jedoch, dass die Schweiz in spezifischen E-Government-Bereichen im internationalen Vergleich durchaus mithalten könnte.

swissinfo und Agenturen

Die Schweiz soll im E-Government international führend werden.

In Luzern wurde dazu am Montag die Initiative “eVanti.ch” gestartet.

Sie soll die Koordination und Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden fördern.

Heute ist die Schweiz im Bereich E-Government international lediglich auf Rang 15 von 18.

Mit zusätzlichem Effort will der Bund E-Government zusammen mit den Kantonen und Gemeinden flächendeckend vorantreiben.

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