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Grosserfolg der Schweizer Springreiter

Beat Mändli auf seinem Ritt zum Sieg und mit Trophäe. Keystone

Beat Mändli und Steve Guerdat erzielten mit den Plätzen 1 und 3 den grössten Schweizer Triumph in der Geschichte des Springreiter-Weltcups.

Am Weltcupfinal in Las Vegas setzte Mändli seiner erfolgreichen Laufbahn die Krone auf. Mit Ideo du Thot gewann er überlegen.

Mit dem Vorsprung von sechs Punkten nach drei Finalprüfungen realisierte der 38-jährige Mändli den zweiten Weltcupsieg eines Schweizers nach dem Erfolg von Markus Fuchs 2001 in Göteborg mit Tinka’s Boy.

Der Deutsche Daniel Deusser (11 Punkte) stiess am Schlusstag im Grand Prix in zwei Umgängen mit zwei fehlerlosen Ritten auf Air Jordan vom 14. auf den 2. Platz vor.

Der Schweizer Steve Guerdat lag vor der letzten Runde noch alleine in Front, musste aber in der Folge zwei Abwürfe von Tresor hinnehmen und klassierte sich gemeinsam mit dem Deutschen Markus Beerbaum (De) mit Leena und 12 Punkten auf dem hervorragenden dritten Platz.

Neue Schweizer Bestleistung

Zum dritten Mal schafften zwei Schweizer den Sprung aufs Weltcup- Podest – zum dritten Mal in den USA. 1992 in Del Mar klassierten sich Lesley McNaught und Markus Fuchs als Zweite und Dritte wie vor sieben Jahren Markus Fuchs und Beat Mändli in Las Vegas auf die gleichen Plätze kamen.

Erster und Dritter wurden Schweizer aber in der 29-jährigen Geschichte des Weltcups noch nie.

Mändlis Meisterstück

Der Weg von Mändli an die Spitze der Rangliste glich einer kontinuierlichen Aufholjagd. Nach dem Zeitspringen stand er an neunter Stelle und verbesserte sich dank dem zweiten Platz im zweiten Springen mit Stechen auf den dritten Zwischenrang. Bereits in der ersten Runde des Finaltages konnte er auf Position zwei hinter Teamkollege Guerdat vorrücken.

Das Meisterstück lieferte der Schaffhauser im finalen Umlauf ab. Nervenstark und hoch konzentriert blieb er als einziger der Favoriten auf den Gesamtsieg ohne jeden Makel.

“Der einzige Fehler passierte, weil ich die Linie vor den beiden letzten Hindernissen nicht ideal erwischte und das Pferd deshalb etwas heiss wurde”, lobte Mändli seinen elfjährigen in Frankreich gezogenen Wallach Ideo du Thot.

Guerdats Klasse

Steve Guerdat überraschte bei seinem zweiten Weltcupfinal alle Experten. Mit den zwei vierten Plätzen in den ersten beiden Wertungen stand der Jurassier zu Beginn des Finaltages gemeinsam mit der deutschen Kronfavoritin Meredith Michaels-Beerbaum an der Spitze.

Diese Position verteidigte er im ersten GP-Kurs trotz einem Abwurf mit Erfolg. Zwei Fehler im letzten der insgesamt fünf Umgänge liessen ihn auf den dritten Schlussrang zurückrutschen.

“Ich kann mir die zwei Fehler von Tresor eigentlich nicht erklären. Es war wohl die Müdigkeit nach den grossen Anstrengungen in den bisherigen Springen”, suchte er nach einer Begründung. Trotzdem habe sein Pferd “eine phantastische Leistung abgeliefert”.

Grosses Favoritensterben

Hinter dem Podest reihten sich mit Marcus Ehning, Alois Pollmann-Schweckhorst, Christan Ahlmann und Marco Kutscher gleich vier weitere Deutsche ein.

Die Erwartungen nicht erfüllen konnte Titelverteidiger Ehning, der vor der Schlussrunde noch gemeinsam mit Beat Mändli an zweiter Stelle gestanden hatte.

Dramatisch endete der Wettkampf für seine Equipenkollegin Meredith Michaels-Beerbaum. Die Weltcupsiegerin von 2005 stürzte am drittletzten Hindernis der ersten Runde.

swissinfo und Agenturen

1. Beat Mändli (Schweiz) auf Ideo du Thot
2. Daniel Deusser (Deutschland) auf Air Jordan
3. Steve Guerdat (Schweiz) auf Tresor
3. Markus Beerbaum (Deutschland) auf Leena
5. Marcus Ehning (Deutschland) auf Gitania

Der Ausflug der Schweizer Springreiter in die Spielermetropole war nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein finanzieller Erfolg.

Beat Mändli konnte insgesamt 140’334 Franken einstreichen. 100’000 Franken für den Gesamtsieg und weitere 40’334 Franken für seine Spitzenklassierungen in den drei Einzelprüfungen.

Steve Guerdats Preisgeld betrug 47’834 Franken.

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