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Grosserfolg für Einstein in Bern

Das Einstein-Tram als Blickfang. Keystone

Die Ausstellung "Albert Einstein" hat seit Juni 2005 rund 350'000 Besucherinnen und Besucher ins Historische Museum gelockt. Ein nie da gewesener Erfolg.

Ein Konzentrat der Schau, die am Sonntag zu Ende ging, wird deshalb ab 1. Februar 2007 als Dauerausstellung weiter geführt.

Die verkleinerte Dauerausstellung auf 1200 Quadratmetern wird nach Museums-Angaben eine grosse Anzahl der Computer-Animationen zu Einsteins Physik enthalten. Und auch das Spiegeltreppenhaus bleibt bestehen.

Die am Sonntag abgeschlossene Einstein-Ausstellung ist seit dem Start am 16. Juni 2005 zur best besuchten kulturhistorischen Ausstellung der Schweiz geworden.

Sie hatte eine Gesamtschau über Einsteins Leben und Werk geboten und gleichzeitig das geopolitische Umfeld seiner jeweiligen Lebensabschnitte dokumentiert.

Weltweit grösste Einstein-Ausstellung

Mit einer Fläche von 2500 Quadratmetern war sie die weltweit grösste Einstein-Ausstellung und mit einem Budget von 7,2 Mio. Franken eine der aufwändigsten kulturgeschichtlichen Ausstellungen, die je in der Schweiz produziert wurden.

Wie das Historische Museum mitteilte, generierte sie ein provisorisches Ergebnis von 1,2 Mio. Franken.

Der Einnahmenüberschuss sei teilweise bereits während der Ausstellung investiert worden. So macht der Besucherandrang eine Klimatisierung der Räume nötig, und auch am Eingang mussten Veränderungen vorgenommen werden.

Zwei Drittel der Besucher reisten von ausserhalb des Kantons Bern zur Ausstellung, der Anteil der Gäste aus dem Ausland erreichte über 17%.

Täglich kamen 717 Personen

Während der gesamten Ausstellungsdauer blieb der Besucherstrom konstant. An den letzten Tagen stieg er allerdings noch an. Im Durchschnitt kamen an jedem der 488 Tage 717 Besucherinnen und Besucher.

Offen ist in der Stadt Bern die Zukunft des Hauses, das den Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein und die Seinen von 1903 bis 1905 beherbergte.

In der Wohnung im zweiten Stock hatte Einstein mit seiner Frau Mileva und dem 1904 geborenen Sohn Albert gelebt.

Hier, inmitten der geblümten Tapeten, hatte er seine bahnbrechenden Arbeiten geschrieben und damit den Grundstein zum Nobelpreis und seinem späteren Ruhm gelegt.

Einstein-Haus zu verkaufen

In einer Dauerausstellung sind dort Einsteins runder Arbeitstisch, das Arbeitspult aus dem Patentamt, sein Maturitätszeugnis und sein Schweizer Pass ausgestellt. Daneben werden Wechselausstellungen zum Thema Physik gezeigt.

Jetzt steht das Einstein-Haus zum Verkauf. Seitens der Stadt Bern hiess es, sie könne Fassade und Interieur zwar denkmalpflegerisch schützen. Damit die Zimmer, in denen Einstein Raum und Zeit neu erklärte, öffentlich zugänglich bleiben, müssten aber Dritte helfen.

swissinfo und Agenturen

Die Ausstellung “Albert Einstein” im Historischen Museum wurde zum 50. Todestag des Physikers und zum 100. Jahrestag der Relativitätstheorie organisiert.
Seit der Eröffnung am 16. Juni 2005 haben 350’000 Personen die Ausstellung besucht, das heisst durchschnittlich 717 pro Tag.
Mehr als zwei Drittel kamen von ausserhalb des Kantons Bern, rund 17% aus dem Ausland.
Gemäss provisorischen Zahlen wurde ein Einnahmenüberschuss von 1,2 Mio. Franken erzielt.

Albert Einstein wird am 14. März 1879 in Ulm, in Deutschland, als Sohn jüdischer Eltern geboren. Als 16-Jähriger kommt er in die Schweiz. Im Frühling 1895 lässt sich seine Familie in Aarau nieder.

1896 beginnt er an der Eidgenössisch-Technischen Hochschule (ETH) in Zürich zu studieren.

1901 wird ihm die schweizerische Nationalität zugesprochen.

1902 lässt sich Albert Einstein in Bern nieder. Dort entwickelt er 1905 die Relativitätstheorie, die ihm 1921 den Physik-Nobelpreis einbringt.

1909 zieht er nach Zürich, 1911 nach Prag und 1914 schliesslich nach Berlin.

Mit der Machtergreifung der Nazis 1933 flieht er in die USA.

Albert Einstein stirbt am 18. April 1955 in Princeton, New Jersey.

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