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Hans-Ulrich Bigler will Direktor des Gewerbeverbands bleiben

Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler (FDP, links) will im Gegensatz zum ebenfalls abgewählten Freiburger Jean-Francois Rime (SVP, rechts) seinen Posten an der Spitze des Gewerbeverbandes nicht abgeben. (Archivbild) KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE sda-ats

(Keystone-SDA) Hans-Ulrich Bigler will trotz seiner Abwahl als Zürcher FDP-Nationalrat Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV) bleiben. In der Nicht-Wiederwahl der Gewerbeverbands-Spitze sieht er laut eigenen Aussagen keine Katastrophe.

“Selbstverständlich”, sagte Bigler im Wirtschaftsmagazin “Trend” von Radio SRF am Samstagmorgen auf die Frage, ob er Gewerbeverbands-Direktor bleiben will.

Der abgewählte Freiburger SVP-Nationalrat Jean-François Rime, Präsident des Gewerbe-Dachverbandes, zieht demgegenüber die Konsequenzen aus seiner Abwahl und will auch von der Verbandsspitze zurücktreten. “Ich kann und ich werde nicht mehr antreten”, sagte er letzte Woche der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Am kommenden Mittwoch wird der Gewerbeverband intern über die Neubesetzung des Präsidentenpostens diskutieren. Die Wahl eines neuen Präsidenten soll im April erfolgen.

Dass mit ihm und Rime gleich die Spitze des Dachverbandes abgewählt wurde, ist in den Augen Biglers keine Katastrophe. “Wir haben sicher einen Rückschlag erlitten, aber wir haben eine sehr starke Gewerbegruppe im Parlament”, sagte Bigler weiter. Diese Gruppe werde weiterhin aktiv für die Anliegen der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) eintreten.

Bigler stellte auch in Aussicht, dass die Gewerbekammer – das Parlament des Gewerbeverbandes – neu besetzt werden wird. Eine der wichtigen Überlegungen werde dabei sein, wie die Parlamentsmitglieder in die Gewerbekammer integriert werden sollen.

Nach Einschätzung des Politologen Louis Perron wird der Gewerbeverband viel an Einfluss verlieren. Die Zürcher und Freiburger Wahlberechtigten hätten die Spitze des Verbandes teilweise für eine verfehlte Politik abgestraft. Der Gewerbeverband stand beispielsweise im Vorfeld der No-Billag-Abstimmung im Fokus wegen seiner SRG-Negativkampagne.

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