Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland,
Heute geht’s um herzige kleine Bibis, wie wir Berner dem Hühner-Nachwuchs sagen. Kaum aus dem Ei geschlüpft, werden die männlichen Tiere getötet. Wollen Sie ihnen zu längerem Leben verhelfen, müssen Sie sie …. essen! Bon appetit!
Liebe Grüsse aus Bern
Hält der Hooliganismus im Bundeshaus Einzug? Am Donnerstag haben junge Klimaschützerinnen und Klimaschützer im Schweizer Parlament demonstriert. Einige Ratsherren fanden das gar nicht lustig.
Es bleibt nur noch wenig Zeit, um den Klima-Kollaps abzuwenden: Das die Botschaft, welche die friedlichen Demonstranten ins Bundeshaus trugen. Damit stahlen die Jungen den eigentlichen Hauptakteuren kurzzeitig die Show.
Die Aktion war nach wenigen Minuten beendet, die Aktivisten wurden vom Sicherheitsdienst von den Tribünen verwiesen.
Wie reagierten die Nationalrätinnen und -räte? Während grüne Volksvertreter applaudierten, regten sich Politiker der Mitte und der Rechten auf. Solcher “Polit-Hooliganismus” gehöre bestraft, forderten einige.
- Der BerichtExterner Link im Blick
- MeldungExterner Link des SRF über die Protestaktion
- Die Schülerproteste zu mehr Klimaschutz wird auch von Wissenschaftlern unterstützt
- swissinfo.ch-Gastbeitrag von Reto Knutti, Klimaphysiker an der ETH Zürich
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Negativzinsen oder wenn ein hochtechnischer Begriff die Menschen auch in der Schweiz in Atem hält. Heute hat die Nationalbank entschieden: 0,75% und dabei bleibts, vorerst.
Die Schweizerische Nationalbank und Präsident Thomas Jordan demonstrieren damit Eigenständigkeit: Trotz verschlechterten Prognosen geht es mit den Sparzinsen nicht weiter talwärts. Die Zentralbanken der EU und der USA dagegen haben die Negativzinsschraube weiter nach unten gedreht.
Das sind Good News für die Schweizer Banken. Und die Mehrzahl der Sparerinnen und Sparer. Denn vorderhand bleibt der Strafzins nur auf grossen Guthaben fällig.
Was heisst das für den Franken? Die Schweizer Währung sei nach wie vor hoch bewertet, sagte Jordan. Deshalb will er am Devisenmarkt notfalls weiter Grosseinkäufe tätigen. Denn je höher der Franken, desto tiefer die Moral der Schweizer Exportwirtschaft.
- BerichtExterner Link und KommentarExterner Link in der Neuen Zürcher Zeitung (Paywall)
- Dazu auch noch einmal unser gestriger Bericht von Geldpolitikspezialist Fabio Canetg
Kennen Sie den Begriff Küken-Schredder? Die Erklärung ist höchst unappetitlich: Es ist eine Maschine, die männliche Küken zerstückelt – lebendig. Jetzt ist Schluss damit.
Das Schweizer Parlament bewies ein Herz für das fiepsende kleine Federvieh und sagte Ja zum Verbot der martialischen, mittelalterlich anmutenden Tötungs-Maschinerie. Aber das nützt den kleinen Federbällchen gar nichts: Sie werden weiterhin ins Jenseits befördert – etwas schonender mit CO2-Gas.
Weil männliche Küken später keine Eier legen können, sind sie ein Abfallprodukt unserer Nahrungsmittelproduktion und unserer Essgewohnheiten. Tierschützer denken schon einen Schritt weiter: Die Tötung von Nutztieren zum Erfreuen unserer Mägen soll dereinst ganz aufhören.
- Beitrag meiner Kollegin Marie Vuillemier, Bundeshausjournalistin von swissinfo.ch
- Warum in Deutschland männliche Küken weiter im Schredder landen. Bericht Externer Linkin Der Zeit
- Dossier Fair FoodExterner Link vom Schweizer Tierschutz
Zum Schluss blicken wir noch nach Südamerika, bzw. nach Bern: Dort ist der Geldfluss aus dem von Präsident Maduro autoritär regierten Venezuela nach draussen weitgehend gekappt. Der Grund sind die US-Sanktionen.
Weil sich auch die Schweiz den Zwangsmassnahmen von US-Präsident Trump angeschlossen hat, hat die Schweizer Grossbank Credit Suisse ihren Geldtransfer-Kanal zwischen Venezuela und der Schweiz geschlossen.
Die Folgen sind leicht auszurechnen: Caracas kann kein Geld mehr zu den venezolanischen Vertretungen in Bern und Genf schicken.
Das bringt vor allem das dortige Personal in Bedrängnis. Ist Ende des Monats kein Lohn auf dem Konto, wird das Leben in der teuren Schweiz ganz schnell ganz schwierig. Der Schweizer Aussenminister hat Hilfe bei der Lösungssuche zugesichert.
- Der Scoop meiner Kollegin Marcela Aguila Rubin von unserer spanischen Redaktion
- Sanktionen der Schweiz gegen VenezuelaExterner Link (Staatssekretariat für Wirtschaft Seco)
Und noch zur Erinnerung: Am 20. Oktober wählen die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihr neues Parlament. Ihre Stimme ist schon hart umkämpft.
Dabei geht es um die 200 Volksvertreterinnen und -vertreter im Nationalrat und die 46 Mitglieder des Ständerats (Genau genommen sind es deren 45: Der Kanton Appenzell Innerrhoden wählte seinen Standesvertreter bereits an der Landsgemeinde vom 28. April 2019).
Favoriten sind die Grünen, die Sozialdemokraten und die Grünliberalen – sie waren die Gewinner der letzten kantonalen Wahlen. Die Schweizerische Volkspartei dagegen, landesweit die stärkste Partei, musste auf Kantonsebene stark Federn lassen.
- Wir erklären in einem kurzen Video, wie die Parlamentswahlen ablaufen.
- Hier zeigen wir Ihnen die Wahlergebnisse seit 1971 auf einen Blick.
- Was sind die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz? Diese Frage wird jedes Jahr rund tausend Stimmberechtigten gestellt. Hier sind die Ergebnisse.
- Noch mehr unserer vielseitigen Berichterstattung finden Sie in unserem Wahldossier.
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