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Blut, Schweiss und Trophäen: Zürich im Fieber des Boxsports

Im frühen 20. Jahrhundert florierte der Boxsport in Paris. An vorderster Front mit dabei war der ehemalige Weltmeister und Aargauer Frank Erne, der 1908 grosse und spektakuläre Matches mitorganisierte. Einige Jahre später hatte das Boxfieber Zürich erreicht. swissinfo.ch fand Archiv- und Schweissperlen – und fliegende Fäuste.

Die Welle schwappte von Frankreich in die Westschweiz über, wo in Genf und Lausanne die ersten Boxclubs gegründet wurden. Bereits 1909, vier Jahre vor Gründung des Schweizerischen Boxverbands, fanden die ersten Schweizer Meisterschaften statt. Gemäss Zeitungsberichten fand die Gründungsversammlung des Verbands mit Delegierten aus Genf und Bern im Februar 1913 statt

Es dauerte nicht lange, und der Sport etablierte sich in Zürich – vor allem durch seine Beliebtheit in der Arbeiterschicht. Der “Boxclub Sportring” wurde 1919 gegründet; 1934 folgte sein lokales Pendant, der “Box Club Zürich” (BCZ). Der BCZ gewann enorme Popularität Mitte der 30er-Jahre. Die Athleten trainierten in der stimmungsvollen alten Stadthalle im Zürcher Kreis 4. In den 50ern bezogen sie die neuen Trainingshallen in Wiedikon, Kreis 3.

1971 erlebte das Schweizer Boxen einen Höhepunkt sondergleichen: Muhammad Ali vs. Jürgen Blin. Ali trainierte vor dem grossen Ereignis in Zürich, traf scharenweise Fans und ging auf Schuh-Einkaufstour durch die Langstrasse. All diese Momente wurden in einer einzigartigen Fotoserie festgehalten. 

Heute vereint der BCZ Mitglieder jeglicher Berufe und Schichten. Er hat mehr als 400 Mitglieder; die Hälfte davon trainiert regelmässig.

Der Schweizer Filmemacher Thomas Horat hat freundlicherweise swissinfo.ch den Zugang zu einer grossen Fülle an historischen Fotografien des Boxclub Sportring und BCZ aus seiner privaten Sammlung ermöglicht. Der ehemalige Präsident und Trainer des Boxclub Sportring war von 1997 bis 2016 Präsident der Zürcher Boxverbands.

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