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Jahrelange Wartezeit für Subventionen des Bundes für Solaranlagen

Wer von einer Einmalvergütung des Bundes für den Bau einer Solaranlage profitieren will, muss künftig statt mehrerer Monate jahrelang auf die Auszahlung warten. (Archivbild) KEYSTONE/URS FLUEELER sda-ats

(Keystone-SDA) Wer von einer Einmalvergütung des Bundes für eine Solaranlage profitieren will, muss künftig statt Monate Jahre auf das Geld warten. Die Wartefristen für kleine Anlagen steigen laut BFE auf mindestens zweieinhalb Jahre, für grosse Anlagen gar auf sechs Jahre.

Es würden viel mehr Anlagen und auch grössere Anlagen von der Einmalvergütung profitieren können. Deshalb müsse man mit längeren Wartezeiten für die Auszahlung rechnen, erklärte Sabine Hirsbrunner, Sprecherin des Bundesamts für Energie (BFE), am Montag in der Sendung “Heute Morgen” von Schweizer Radio SRF.

Die längeren Wartezeiten sind die Folge der neuen Energiestrategie. Diese hatte das Volk im Mai mit 58 Prozent Ja-Stimmenanteil angenommen. Diese sorgt dafür, dass insgesamt mehr Fördermittel zur Verfügung stehen. Diese reichen aber nicht aus, um die Warteliste vollständig abzubauen.

Während es für kleine Solaranlagen ab 1. Januar 2018 nur noch eine Einmalvergütung in der Höhe von 30 Prozent der Investitionskosten gibt, können neu auch Betreiber grosser Anlagen bis 50 Megawatt eine Vergütung beantragen. Für grosse Anlagen besteht die Wahlmöglichkeit zwischen Einmalvergütung und Kostendeckender Einspeisevergütung (KEV).

Die Förderung, die neben der Photovoltaik auch der Wasserkraft, der Windenergie, Geothermie und Biomasse zukommt, wird über den Netzzuschlag finanziert, den Haushalte und Unternehmen bezahlen. Dieser steigt von 1,5 Rappen pro Kilowattstunde auf 2,3 Rappen. Das ergibt zusätzliche rund 480 Millionen Franken, die pro Jahr ausgeschüttet werden können. Ein Viertel davon kommt bestehenden Grosswasserkraftwerken zugute.

Der Branchenverband swissolar hält die längeren Wartezeiten für “sehr ärgerlich”, wie Sprecher David Stickelberger gegenüber Radio SRF sagte. “Aber wir hoffen, dass sich die Leute nicht verunsichern lassen, sondern trotzdem investieren.”

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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