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James Bond is back

Bond in "Die Another Day". jamesbond007.net

Der bekannteste Geheimagent der Welt ist wieder da und rettet wie immer die Welt. Aber wer weiss schon, dass James Bond, der Urtyp des britischen Spions, zur Hälfte Schweizer ist!

James Bond feiert dieses Jahr seinen 40. Geburtstag, doch hat sich der Superspion im Verlauf der Jahre nicht stark verändert.

Nun ist er auch in den Schweizer Kinos zu sehen, in “Die Another Day”, im neuen James Bond-Film. Für die Mitglieder des Schweizer Fanclubs bedeutet es ein weiteres Zusammentreffen mit dem “Schweizer” Superspion.

Denn in den Novellen von Ian Fleming war James Bonds Vater, Andrew Bond, Schotte. Seine Mutter, Monique Delacroix, kam aus dem Waadtland.

“Ich weiss nicht, ob viele Bond-Fans wissen, dass James Bond eigentlich ein halber Schweizer ist”, sagt Andy Schwab, Mitglied des James Bond Clubs, gegenüber swissinfo.

“Doch ich denke, der engste Zusammenhang zwischen der Schweiz und James Bond sind die Drehorte. Und an der Spitze ist dabei für viele Fans der Piz Gloria im Berner Oberland.”

Schilthorn: ein Glücksfall

Von den bisher insgesamt 20 Bondfilmen wurden nicht weniger als drei unter anderem an sieben Orten in der Schweiz gedreht.

Der berühmteste davon ist das Schilthorn im Berner Oberland, das im sechsten Bondfilm “Im Geheimdienst Ihrer Majestät” vorkommt, in dem der Held zum ersten und einzigen Mal vom australischen Filmschauspieler George Lazenby gespielt wurde.

1968 entschieden sich die Produzenten für diesen Drehort und tauften ihn um in Piz Gloria. Hier befand sich der geheime Schlupfwinkel von Bonds Erzfeind Ernst Blofeld, von dem aus dieser seinen hinterhältigen Plan ausheckte, die Welt mit einer neuen Art biologischer Kriegsführung zu bedrohen.

Blofelds Pläne werden natürlich von Bond vereitelt, und in der spannenden Schlussszene wird der Piz Gloria, oder vielmehr dessen Modell, in die Luft gesprengt.

Wie Beatrice Dolder von der Schilthornbahn erklärt, war es eigentlich ein Zufall, dass das Schilthorn als Drehort gewählt wurde.

“Es war ein Drehrestaurant geplant, man hatte schon mit dem Bau begonnen, es war noch nicht fertig”, führte Dolder gegenüber swissinfo aus.

“Dann ging der Firma das Geld aus, und so war es wirklich ein Glücksfall, dass die Filmproduzenten auf den Plan traten. Man kam überein, dass die Filmgesellschaft im Winter den Berg exklusiv für die Dreharbeiten benutzen konnte und nach deren Abschluss das Restaurant fertig bauen sollte.”

Die Bond-Fans bekommen auf dem Schilthorn noch heute Videoclips aus dem Film zu sehen. Und natürlich hat die James Bond-Bar auch Bonds Lieblingsgetränk im Angebot, den Vodka-Martini – geschüttelt, nicht gerührt.

Todesmutiger Bungysprung

1995 dann wurde auf der Verzasca-Staumauer bei Locarno der todesmutige Sprung in der Eröffnungsszene von Goldeneye aufgenommen, in der Pierce Brosnan als Bond einen rund 220m weiten Bungysprung macht.

Erst nach zwei Wochen Dreharbeiten brachte der Stuntman genug Mut auf – und brach den Rekord für einen Sprung mit einem elastischen Seil ab Boden. Heute können wagemutige Touristinnen und Touristen den Sprung nachmachen.

Andress: Der Anfang einer Karriere

Abgesehen von den Drehorten gibt es noch andere “Swiss Connections”. So löste die Bernerin Ursula Andress eine Sensation aus, als sie im ersten Bondfilm, Dr. No, im Bikini aus dem Meer stieg.

Das Bikini wurde später in London für rund 100’000 Schweizer Franken versteigert und wurde damit zum teuersten Bikini der Welt.

Roger Moore, der 1972 Sean Connery ablöste und in sieben Bondfilmen spielte, lebt in Crans Montana im Kanton Wallis und hat ein Chalet im Ferienort Gstaad.

Jedenfalls scheint die Beziehung zwischen Bond und der Schweiz auch nach 40 Jahren und 20 Filmen so eng wie je zu sein.

Und James Bond kommt natürlich wieder…

swissinfo, Isobel Johnson

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