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Markus Werner mit Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet

Die Preisträger Ilse Aichinger, Markus Werner (M.) und W.G. Sebald. Keystone

Die höchstdotierte deutsche Auszeichnung für Schriftsteller ist am Freitag (22.09.) in Mainz überreicht worden. Den mit 255'000 Mark ausgestatteten Joseph-Breitbach-Preis erhielten zu gleichen Teilen Ilse Aichinger, W.G. Sebald und Markus Werner.

Die Preisträger waren von der Jury bereits am 8. Juli benannt worden. Den Preis vergibt die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz gemeinsam mit der Stiftung Joseph Breitbach. Die Auszeichnung wurde zum dritten Mal verliehen.

Der 79-jährigen Österreicherin Ilse Aichinger wurde der Preis für ihr ausserordentliches Lebenswerk zuerkannt, an dessen Beginn der Roman “Die grössere Hoffnung” gestanden habe. Die folgenden Erzählungen, Hörspiele, Dialoge und Gedichte seien “strenge, hellsichtige, unerhört konzentrierte, oft geisterhaft wirkende Arbeiten”.

Mit dem 56-jährigen Deutschen W.G. Sebald werde, so die Jury, ein Erzähler und Essayist ausgezeichnet, der in den vergangen zehn Jahren drei grosse Prosabücher vorgelegt habe: “Schwindel. Gefühle” (1990), “Die Ausgewanderten” (1992) und “Die Ringe des Saturn” (1995). Sebalds Werke seien in vielen Übersetzungen erschienen, hätten seinen Ruhm im Ausland begründet und eine anhaltende Diskussion ausgelöst. Der 56-jährige Sebald stammt aus Wertach/Allgäu.

Werners subtile Erzählkunst

An dem Werk des 56-jährigen Schweizers Markus Werner hebt die Jury subtile Erzählkunst hervor; sie gewinne dem gewohnten Alltag Tiefe und Bedeutung ab, die der Autor mit Eleganz, Leichtigkeit und Humor auslote. Werners Romane, Geschichten zwischen Anpassung und Widerstand, fügten sich zum Porträt einer Generation.

Der ehemalige Gymnasiallehrer Werner verfasste unter anderen die Romane “Zündels Abgang” (1984), “Bis bald” (1992) und “Der ägyptische Heinrich” (1999). Für seine Romane bekam Werner schon zahlreiche Auszeichnungen im In-und Ausland. 1999 war er für seinen Roman “Der ägyptische Heinrich” mit dem mit 20’000 Mark dotierten Hermann Hesse-Preis ausgezeichnet worden.

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und die Stiftung Joseph Breitbach führen mit der Vergabe des Preises die Intention des Schriftstellers Joseph Breitbach (1903-1980) weiter: Bei seinem Tod hinterliess dieser einen Teil seines Vermögens mit der ausdrücklichen Bitte, das Geld zur Förderung und Auszeichnung deutschsprachiger Autoren zu verwenden.

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