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Mit Tempo 200 in die Zukunft

Das neue Lötschberg-Nordportal in Frutigen. Keystone

Mit dem Fahrplanwechsel im kommenden Dezember werden die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) die Reisezeiten zum Teil erheblich verkürzen, vor allem ins Wallis und nach Italien.

Kernstück ist die Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels. Dort können die Züge mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde verkehren, ebenso zwischen Olten und Bern.

“Die SBB wollen die Erfolgsgeschichte von Bahn 2000 fortschreiben”, sagte SBB-Chef Andreas Meyer am Dienstag in Bern.

Der neue Lötschberg-Basistunnel, Teil der Neuen Eisenbanh-Alpentransversale (NEAT), soll ab 9. Dezember 2007 Reisezeitgewinne ins Wallis und nach Italien von bis zu einer Stunde erlauben: Von Zürich nach Visp im Kanton Wallis fahren Bahnreisende künftig noch zwei statt drei Stunden.

Auch die Neubaustrecke der Bahn 2000 zwischen Olten und Bern sollen die Züge neu mit 200 km/h passieren können.

Bereits ab dem kommenden 10. Juni werden mit Inbetriebnahme der neuen TGV-Verbindung nach Frankreich Reisen zwischen Basel, respektive Zürich und Paris rund eineinhalb Stunden kürzer.

Ein anderer Gewinner des Fahrplanwechsels ist das Berner Oberland: Der neue Anschlussknoten Interlaken Ost bringe für Reisen in die Jungfrauregion Zeitgewinne von bis zu 19 Minuten, sagte Paul Blumenthal, Leiter Personenverkehr.

Weitere Verbesserungen 2008

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wollen die SBB dann das Angebot auf der Gotthardachse verbessern: Zwischen Basel und Luzern verkehrt ein stündlicher Zug mit Halt nur in Olten.

Der Interregio Basel-Zofingen wird bis Luzern verlängert. Und zwischen Arth-Goldau und Lugano fährt ein Neigezug mit Reisezeitgewinn von rund einer Viertelstunde.

Auch zwischen anderen Zentren im Mittelland sind dichtere Verbindungen geplant. Zwischen Basel und Zürich wird der Halbstundentakt für den Nonstop-Intercity eingeführt. Und ein neuer Zug verbindet Aarau, Lenzburg und Zürich im Halbstundentakt.

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Neat

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) umfasst mehrere Grossprojekte zur Verbesserung des Eisenbahn-Transitverkehrs auf der Nord-Süd-Achse. Die beiden Hauptprojekte sind der Gotthard-Basistunnel (57 km) und der Lötschberg (35 km). Ziel: Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Die Projekte sind höchst umstritten, da das Gesamtbudget bereits mehrmals erhöht werden musste und die Fertigstellung in immer…

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Auf dem richtigen Weg

Die SBB sind überzeugt, dass mit den neuen Fahrplanschritten Zug fahren in der Schweiz noch attraktiver wird. Die Zahlen des ersten Quartals 2007 zeigten, dass man auf dem richtigen Weg sei.

Im Vergleich zum ersten Quartal des Rekordjahres 2006 sei die Zahl der Reisenden noch einmal um knapp sechs Prozent auf 73 Millionen Personen angestiegen.

Bis 2030 rechnen Experten zudem mit einem Nachfragewachstum im Personenverkehr um 45%, wie SBB-Chef Meyer ausführte. Im Güterverkehr gebe es gar Prognosen, die von einem Wachstum im dreistelligen Prozentbereich ausgingen.

“Um diese Nachfrage zu decken, brauchen wir neue Infrastruktur”, sagte Meyer. Weil Bahnprojekte langfristige Projekte seien, müssten die SBB sie schon heute planen.

Der Grundstein dazu werde mit dem Projekt “Zukünftige Entwicklung Bahn-Infrastruktur” gelegt, für das Bundesmittel von rund 5 Mrd. Franken zur Verfügung stünden.

swissinfo und Agenturen

Geschäftsergebnis SBB 2006:
Konzerngewinn: 259,4 Mio. Fr. (+425 Mio. Fr. gegenüber 2005 mit -166,3 Mio. Fr.)
Der Gewinnbeitrag des Personenverkehrs hat sich mehr als verdoppelt, von 78,6 auf 193,7 Mio. Fr.
Auch die transportierten Personen nahmen um 3,3% auf 285 Millionen zu.
In den roten Zahlen bleibt der Güterverkehr: Der Verlust reduzierte sich von 165,7 auf 37,3 Mio. Fr.

Seit 1. Januar 1999 sind die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) eine Aktiengesellschaft, die zu 100% der Eidgenossenschaft gehört. Zuvor waren sie ein Staatsbetrieb.

Alle vier Jahre legt der Bund die Ziele für die SBB fest. Der Verwaltungsrat definiert die Strategie, und die Direktion setzt diese um.

Ende 2006 beschäftigten die SBB fast 28’000 Personen.

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