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Annemarie Schwarzenbach: Depression in Übersee

Zwischen 1936 und 1938 reiste die Schweizer Fotografin Annemarie Schwarzenbach mehrmals in die USA, wo sie in die von der Grossen Depression gezeichneten Gesichter blickte. Ein Blick auf ausgewählte Zeitdokumente.

Die amerikanische Freiheit hat faule Früchte getragen – bis sich das Land von der Weltwirtschaftskrise erholte, die 1929 ihren Anfang nahm, verstrich mehr als eine Dekade. Annemarie Schwarzenbach bereiste in den Dreissigerjahren amerikanische Wolkenkratzerstädte und abgeschürfte Landschaften. Dabei war sie immer nah an den Menschen und ihren Geschichten, entstanden sind sozialkritische Niederschriften und Bilder.

1936 verfolgte sie in New York die Wiederwahl Franklin Roosevelts, im darauffolgenden Jahr bereiste sie zusammen mit der amerikanischen Journalistin und Fotografin Barbara Hamilton-Wright mit einem Ford 8 die Südstaaten. Mit Rolleiflex-Kameras hielten sie Gefängnisse, Baumwollplantagen, Fabriken und die arbeitende Bevölkerung fest. “Die Vision eines besseren Lebens, der langgehegte amerikanische Traum, wird schattenhaft, je weiter die Strassen nach Süden führen”, schreibt Schwarzenbach in ihrer Reportage “Auf der Schattenseite von Knoxville”.

Anlässlich des 75. Todestags von Annemarie Schwarzenbach am 15. November 2017 hat das Schweizerische Literaturarchiv mehr als 3000 Fotografien aus ihrem Nachlass für die Nachwelt digitalisiert zur Verfügung gestellt. Sie sind im Inventar ihres NachlassesExterner Link sowie auf Wikimedia CommonsExterner Link einsehbar. HierExterner Link sind ihre Routen auf der Karte nachzuverfolgen, darunter auch ihre Reise in den Orient.

In unserer Reihe #swisshistorypics blicken wir in die Vergangenheit und reisen mit Annemarie Schwarzenbach in verschiedenste Ecken der Welt – in Schwarz-Weiss. 

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