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Übertriebene Reaktion auf eine reale Bedrohung

Der Kanton Tessin war jene Region der Schweiz, die von der Atomkatastrophe von Tschernobyl besonders stark betroffen war. Der dortige Verantwortliche für die Folgen des Unglücks lässt im Interview mit swissinfo.ch diese Zeit Revue passieren. (Carlo Pisani, swissinfo.ch)

1986, zur Zeit des Reaktorunfalls, war Mario Camani der Leiter von SPAAS (Sektion für den Schutz von Luft, Wasser und Boden), der Umweltfachstelle des Südschweizer Kantons Tessin.

Infolge der Witterungsbedingungen von damals war der italienisch-sprachige Kanton die am stärksten betroffene Region der Schweiz. Der Wind brachte giftigen Abfall aus Tschernobyl in die Südschweiz, und starke Regenfälle in den Tagen nach dem Unfall spülten radioaktives Material in den Boden, was eine Kontaminierung von Nahrungsmitteln zur Folge hatte.

Camani, ein Physiker, hatte bereits Erfahrung mit Radioaktivität und wurde kurz nach dem Reaktorunfall von den kantonalen Behörden zum Leiter einer Gruppe ernannt, welche die Verseuchung des Bodens und deren Auswirkungen auf Lebensmittel überwachen musste.

Camani war auch für die Information der Bevölkerung zuständig. Diese Rolle brachte ihn ins Rampenlicht und beeinflusste sein Leben, da er als jener Mann gesehen wurde, der auf alles eine Antwort hatte.

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