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Paléo Festival schon vor Beginn ausverkauft

Paléo Festival Nyon: Auch dieses Jahr schon im voraus ausverkauft. Keystone Archive

Das Paléo Festival, das grösste Open-Air der Schweiz, bleibt ein Publikumsrenner. Zum zweiten Mal in Folge ist das Festival schon vor seiner Eröffnung ausverkauft.

Zum Erfolgsrezept gehören die Programmvielfalt und ein einmaliges Ambiente.

R.E.M. und französisches Chanson

Wie andere Open-Airs krönt das Paléo sein umfangreiches Programm mit prominenten Namen. So beendet der Rock-Mythos R.E.M. am 27. Juli seine Europa-Tournee in Nyon. Weitere Headliner sind Alanis Morissette, Asian Dub Foundation, Buena-Vista-Ikone Ibrahim Ferrer oder Reggae-Legende Jimmy Cliff.

Markenzeichen des Paléo ist und bleibt aber das französische Chanson. Patrick Bruel stellt sein 2002 erschienenes Retro-Album mit Chansons aus den 30er Jahren vor. Renaud “le renard” macht auf seiner Marathon-Tournée auch in Nyon Station, ebenso wie der frühere Téléphone-Rocker Jean-Louis Aubert.

Den Bogen zur World Music schlagen die korsischen Muvrini mit ihren polyphonen Gesängen. Das franko-argentinische Gotan Project wird nach den letztjährigen Auftritten in Montreux und auf dem Gurten auch das Paléo-Publikum mit seinem Tango-Groove entzücken.

Afrikanisches Weltdorf

Mit dem “Village du Monde” erhält die Abteilung World Music erstmals ein eigenes Zentrum. Das Weltdorf rund um die “Dôme”-Bühne ist ein gemeinsames Projekt mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und wird heuer ausschliesslich dem Musikkontinenten Afrika gewidmet.

Musikalisch reicht das Programm des “Village du Monde” von Stars wie Angélique Kidjo (Benin) und Salif Keita (Mali) bis hin zu neuen Talenten wie Daara J (Senegal), Rajery (Madagaskar), Ba Cissoko (Guinea) oder DuOud (Algerien/Tunesien).

Jurassischer Gershwin

Aus der Schweizer Szene sind insgesamt rund 30 Bands, Einzelinterpreten und DJs vertreten. Im Zelt des “Club Tent” erhalten die Genfer “Usine” am Dienstag und das Freiburger “Fri- Son” am Mittwoch aus Anlass ihres jeweils 20-jährigen Bestehens eine Programm-Plattform.

Zwischen Jazz und Brass bewegt sich die Blechmusik-Formation Cuivres Jurassien. Sie wird zusammen mit 100 Sängerinnen und Sängern des Ensemble Vocal Jurassien George Gershwins Jazz-Oper “Porgy&Bess” (1935) mit Evergreens wie “Summertime” auf die samstägliche Paléo-Bühne zaubern.

Lange Nächte gibt es für Liebhaber der elektronischen Musik. Die Bühne des “Club Tent” gehört jeweils spätabends den DJs. Aus der Schweizer Szene legen die beiden Genferinnen Sonja Monnear und Water Lilly auf. Zu den Stars zählt DJ Steve Bug, Gründer des deutschen Labels Pokerflat.

Ein kleiner Trost für alle, die keine Eintrittskarte mehr ergattern konnten: Einige Konzerte können im Internet verfolgt werden oder sind auf dem Westschweizer Radiosender Couleur 3 zu hören.

Für seine Qualitäten war das Paléo vergangenen März in London bereits zum zweiten Mal mit dem “Arthur Award” ausgezeichnet worden.

Das grösste Open Air der Schweiz bleibt beim Publikum ein Renner. Noch nie gingen die Tickets in so kurzer Zeit weg wie dieses Jahr. Für die sechs Tage vom 22. bis 27. Juli wurden 200’000 Eintrittskarten verkauft.

Weil sich die Fans förmlich auf die günstigeren Vorverkaufs-Tickets stürzten, muss das Paléo 2003 mit 250’000 Franken Mindereinnahmen rechnen, was bei einem Gesamtbudget von 14 Mio. Franken aber verkraftbar scheint.

swissinfo und Agenturen

22. bis 27. Juli: 28. Paléo Festival Nyon

200’000 Tickets bereits im Voraus verkauft

Gesamtbudget: 14 Mio. Franken

Eines der erfolgreichsten Open Airs, in den 70er Jahren gegründet, ist das Paléo Festival in Nyon. Ehemals ein Folkfestival, ziehen heute Rock, Pop, Hiphop und Weltmusik bis zu 200’000 Leute in den Bann.

Zwei Wochen vor seiner Eröffnung ist das 28. Paléo Festival vollständig ausverkauft. Innerhalb von nur zehn Wochen sind alle 200’000 Eintrittskarten verkauft worden. Noch nie hat das Festival sämtliche Tickets in so kurzer Zeit verkauft. Grund ist unter anderem die Zunahme der Verkäufe über Internet.

Das Paléo krönt sein umfangreiches Programm mit prominenten Namen wie R.E.M., Alanis Morissette, Asian Dub Foundation, Ibrahim Ferrer oder Jimmy Cliff. Markenzeichen des Paléo ist und bleibt aber das französische Chanson. Auch die Freunde der Weltmusik kommen auf ihre Kosten.

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