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Das Lausanner Biobank-Projekt ist in Europa einzigartig

Die Biobank in Lausanne soll der so genannten personalisierten Medizin in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen. Diese verspricht bessere Diagnosen und Therapien – zugeschnitten auf die individuellen Gen-Profile. (RTS/swissinfo.ch)

Heutige medizinische Behandlungen basieren auf durchschnittlichen Werten der Schweizer Bevölkerung. Sie verfehlen jedoch oft ihr Ziel, weil sich der genetische Aufbau einer jeden Person unterscheidet.

Die Lausanner Biobank wurde mit dem Ziel geschaffen, die gesundheitliche Versorgung auf die individuelle genetische Beschaffenheit der einzelnen Personen zuzuschneiden. Am Universitätsspital in Lausanne (CHUV) sammelt das zehnköpfige Team Blutproben von Patienten, die sich dafür freiwillig zur Verfügung stellen.

Das entschlüsselte Erbgut soll dazu dienen, Krankheiten besser zu verstehen, Behandlungen besser auf den Einzelnen abzustimmen und Patienten ausfindig zu machen, die bereit sind, bei künftigen klinischen Tests mitzumachen.

Das Problem ist, dass mit der Entschlüsselung des Erbguts noch nicht wirklich begonnen werden konnte, weil das Verfahren teuer ist, nämlich 1000 Franken pro Person. Experten sind jedoch der Meinung, dass die Preise in den nächsten paar Jahren fallen werden.

Bei der Entschlüsselung von Erbgut geht es um die Benennung der Reihenfolge von DNA-Nukleotiden oder Basen in einem Genom: also die As, Cs, Gs und Ts, welche die DNA eines Organismus’ ausmachen. Das menschliche Genom besteht aus über drei Milliarden dieser genetischen Informationen.

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