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Karotten in allen Facetten

Die Kleinstadt Aarau in der Nähe von Zürich steht jeweils am ersten Mittwoch im November im Zeichen der Karotte. Der bunte "Rüeblimärt"Externer Link wurde 1982 ins Leben gerufen.

Karotten, auf Schweizerdeutsch “Rüebli”, soweit das Auge reicht. In allen Farben und Formen werden sie angeboten. Das Wurzelgemüse wird zu Rüebliteigwaren, Rüeblirisotto, Rüeblisuppe bis zu Rüebliwurst verarbeitet. Kunstvoll werden die gelben, orangen bis violetten Möhren zu Gestecken und Gesichtern geformt.

Von nah und fern kommen die Besucher am frühen Morgen angereist. Diverse Reiseunternehmen bieten Carausflüge in die Schweizer Karottenmetropole an. Bis zu 40’000 Gäste bewundern die 140 liebevoll gestalteten Marktstände. Die Stimmung ist wohlwollend und heiter obwohl das Gedränge so gross ist, dass man in der Menge einfach stecken bleibt. Ein Witz dort, ein herzliches Lachen da, geduldig lassen sich die Besucherinnen und Besucher durch den Markt schieben.

Rüeblikanton?

Der Aargau wurde lange als Rüeblikanton bezeichnet. Dieser Ausdruck stammt wahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Bezeichnung überrascht und ist doch etwas verwunderlich, denn der Kanton Aargau ist längst nicht jener Schweizer Kanton, der die meisten Möhren anpflanzt. Dies ist der Kanton St. GallenExterner Link. Vermutlich, hat der Volksmund Rüebli mit Räben verwechselt; denn die Herbsträbe ist eine alte Aargauer Kulturpflanze. Dieser Verwechslung verdankt der Aargau wohl sein Rüebli-Image.



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