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SBB Cargo: Neue Tochter soll’s richten

Nachdem die SBB im Bahngüterverkehr bei der Partnersuche erfolglos gewesen war, ergreift sie die Flucht nach vorn: Eine neue Tochtergesellschaft soll sie aus den roten Zahlen bringen: Angesagt sind teurere Tarife für Schweizer Kunden und weniger Stellen.

Kern des neuen Weges der SBB Cargo ist eine neue Aufteilung der beiden Bahngüter-Geschäftsbereiche Schweiz und International. Bisher waren diese nach territorialen Kriterien getrennt, boten aber die gleichen Leistungen an.

Künftig soll die SBB-Tochter anhand ihres Produktportfolios in die Bereiche Schweizer Wagenladungsverkehr (WLV) und internationaler Ganzzugsverkehr aufgeteilt werden.

Der kombinierte Verkehr auf der Nord-Süd-Achse wird in eine separate Gesellschaft mit dem Arbeitstitel “SBB Cargo International” ausgegliedert.

Die neue Tochter werde dank schlankeren Strukturen und Prozessen kostengünstiger produzieren können. “Bündelung der Schweizer Kräfte”, nennt der SBB-CEO Andreas Meyer den neuen Weg.

Im internationalen Ganzzugsverkehr will sich SBB Cargo auf die Rolle als Traktionär auf der Nord-Süd-Achse von den Nordseehäfen bis nach Norditalien konzentrieren. Dabei soll die Gesellschaft Loks und Lokführer von SBB Cargo mieten, wie SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi ausführte.

Mit Hupac, dem grössten Schweizer Kombi-Operateur, laufen derzeit Gespräche über eine Beteiligung an SBB Cargo International. Welchen Umfang diese haben würde, wollte Meyer nicht sagen.

Mit der neuen Aufteilung von SBB Cargo schiebt die SBB der bisher angestrebten internationalen Partnerschaft laut Meyer den Riegel.

Zurzeit beschäftigt SBB Cargo 4400 Mitarbeitende in der Schweiz, in Deutschland und Italien. Ein Stellenabbau ist angesagt.

swissinfo.ch und Agenturen

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