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Schweizer Wirtschaft wächst 2007 stärker als erwartet

Viele Arbeitnehmende können laut Credit Suisse auf eine Lohnaufbesserung hoffen.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die Grossbank Credit Suisse haben ihre Wachstumsprognosen für 2007 erhöht. Ein Anstieg des Bruttoinland-Produkts von bis zu 2,6% wird erwartet.

2008 dürfte sich das Wachstumstempo etwas verlangsamen. Die Unsicherheit in den Märkten, namentlich die Hypothekenkrise in den USA, erhöht die Risiken.

Trotz Wolken am Finanzhimmel bleiben die Ökonomen des Bundes für die Schweizer Wirtschaft zuversichtlich.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erhöht trotz der inzwischen bei der Grossbank UBS eingeschlagenen Finanzmarktkrise die Prognosen für das diesjährige Schweizer Wirtschaftswachstum.

Aufgrund der lebhaften Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr korrigieren die Ökonomen des Bundes ihre Prognose für die Zunahme des Bruttoinland-Produktes (BIP) im Jahr 2007 von bisher 2,3 auf 2,6% nach oben.

Auch die Ökonomen der Grossbank Credit Suisse (CS) haben am Dienstag ihre Prognose für das Wachstum des BIP 2007 von 2,2 auf 2,5% erhöht. Für 2008 erwarten sie unverändert ein BIP-Wachstum von 1,9%.

Die Kreditmarktturbulenzen und die Verlangsamung der Weltwirtschaft würden in der Schweiz zu keinem konjunkturellen Einbruch führen, hiess es in der am Dienstag veröffentlichten CS-Prognose.

Höhere Risiken

Für 2008 rechnet das SECO bei den Exporten und den Ausrüstungs-Investitionen mit einer Verlangsamung.

Wegen der Krise auf den Finanzmärkten und den gestiegenen Erdölpreisen seien die Konjunkturrisiken gestiegen, hiess es. Dennoch prognostiziert das SECO für 2008 unverändert ein Wachstum der Schweizer Wirtschaft von 1,9%.

Am stärksten von der Finanzmarktkrise sei die US-Konjunktur betroffen. Ein Abgleiten der USA in eine Rezession sei aber nicht zu erwarten, schreibt das SECO.

Beruhigung könnte Löhne beflügeln

Eine Beruhigung des Wachstums im 2008 sei gar zu begrüssen, sagten die Experten der CS. Die Kapazitätssauslastung sei ausgesprochen hoch und die Engpässe auf dem Arbeitsmarkt für Hochqualifizierte gross.

Laut Credit Suisse können viele Arbeitnehmende sogar auf eine Lohnaufbesserung hoffen. Die Ökonomen der CS rechnen für 2008 mit einem Anstieg der durchschnittlichen volkswirtschaftlichen Lohn- und Gehaltssumme, welche die Beschäftigungszunahme und Sonderleistungen einschliesst, von 3,6%.

Weniger Arbeitslose – stabile Preise

Bei der Arbeitslosigkeit in der Schweiz erwartet das Staatssekretariat eine weitere Entspannung. Die Arbeitslosenquote dürfte im laufenden Jahr im Schnitt auf 2,7% sinken, 2008 werde die Rate voraussichtlich auf 2,4% zurückgehen. Somit würde die Zahl der Arbeitslosen auf rund 95’000 sinken.

Keine Gefahren sehen die Konjunkturexperten des Bundes für die Preisstabilität. Die mittlere Jahressteuerungsrate dürfte von 0,6% in diesem Jahr auf 1,2% im kommenden Jahr steigen.

swissinfo und Agenturen

Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO): für 2007 2,6% und für 2008 1,9%

Credit Suisse: 2,5%; 1,9%

Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF): 2,8%; 1,9%

BAK Basel Economics: 2,7%; 2,3%

Schweizerische Nationalbank (SNB): 2,5%, 2,5%

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD): 2,1%, 2,2%

UBS: 2,6%; 2,3%

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