Im Unesco-Weltnaturerbegebiet Monte San Giorgio im Schweizer Südtessin haben Forscher rund 240 Millionen Jahre alte fossile Überreste einer bisher unbekannten Nadelbaum-Art entdeckt.
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Die ersten Fragmente der Versteinerungen wurden laut dem Tessiner Umweltdepartement bereits 2007 entdeckt. Nach und nach fanden die Forscher um Rudolf Stockar vom Naturhistorischen Museum in Lugano und Evelyn Kustatscher vom Naturmuseum Südtirol in Bozen (Italien) neue Versteinerungen, aus denen sich das Bild einer bislang unbekannten Art ergab.
Wie die Wissenschafter kürzlich im Fachmagazin Rivista Italiana di Paleontologia e Stratigrafia und auf einem Kongress in Budapest berichteten, gehören die Fossilien zur Gattung “Elatocladus”. Diese Nadelgehölze waren vor allem in den Erdzeitaltern Jura und Kreide, vor 200 bis 65 Millionen Jahren, weit verbreitet.
Nach dem Fundort benannten die Forscher die neue Art “Elatocladus cassinae”. Das Gehölz hatte etwa drei Zentimeter lange Nadeln und seine Ästchen erreichten eine Länge von etwa 16 Zentimetern. Die Nadeln seien spiralförmig um die Ästchen angeordnet gewesen, heisst es in der Mitteilung.
Neben dem Nadelbaum förderten die Ausgrabungen auch andere Pflanzen zum Vorschein, die bisher auf dem Monte San Giorgio nicht beschrieben waren. Darunter befand sich als Besonderheit auch ein Samen bildendes Farn. Im Gegensatz zu diesem blühen heutige Farne nicht. Sie vermehren sich deshalb nicht durch Samen sondern durch Sporen.
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