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Eine ziemlich einseitige Gästeliste

Sie klingen modern, die Panels am diesjährigen World Economic Forum. Von Inklusion und "Diversity" ist die Rede. Von Solidarität mit Geflüchteten. Es wird die Frage gestellt nach Gender und Macht. Doch ein Blick auf die Gästeliste verrät: Die Norm bleibt der westliche Mann Mitte 50.

Das Motto der 2018er-Ausgabe des WEF – “Creating a Shared Future in a Fractured World” – klingt vielversprechend: Zukunftsgerichtet, frisch, und mit einem Bewusstsein für die Vielfalt der Welt. Nach Brückenbauen und Kitten. Dennoch: Von ausgeglichener Repräsentation punkto Geschlecht, Alter, Herkunft kann keine Rede sein.

Nur rund ein Fünftel der Teilnehmenden ist weiblich. Und auch bei den Frauen ist das Durchschnittsalter mit 50 – im Vergleich zu den männlichen 54 Jahren – nicht wirklich bezeichnend für die “nächste Generation”, von der im Programm gerne die Rede ist. Übrigens: Punkto Diversität ist auch die Schweizer Vertretung in Davos nicht besonders gut aufgestellt. Beim Frauenanteil liegt sie mit 20 Prozent knapp unter dem weltweiten Durchschnitt.

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Unter den Gästen dominieren jene aus dem Westen – und jene aus der Privatwirtschaft: Aus den USA und Europa sind deutlich mehr Vertreter vor Ort als aus allen anderen Weltregionen zusammengenommen. Zwar zählen zu den Gästen auch Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und den Wissenschaften. Doch mit fast 70 Prozent beherrscht die Privatwirtschaft zumindest die Anzahl der belegten Sitze am WEF.

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