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Doris Hofer: Mit Sport- und Ernährungstipps zum Insta-Star

Fitness sei die beste Investition ihres Lebens gewesen, sagt Doris Hofer. Die 42-jährige Auslandschweizerin hat sich nach ihrer Scheidung neu erfunden. In der Türkei wurde sie mit ihren Tipps für Fitness und gesunde Ernährung zur gefragten Expertin – besonders auch dank Instagram & Co.

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swissinfo.ch: Warum haben Sie die Schweiz verlassen?

Doris Hofer: Ich habe die Schweiz 2004 wegen der Liebe verlassen. Ich war mit meinem türkischen Ex-Mann knapp 10 Jahre zusammen. Wir haben zwei Kinder, Zoe und Noah.

Die in diesem Artikel geäusserten Ansichten, unter anderem zum Gastland und über dessen Politik, sind ausschliesslich jene der porträtierten Person und müssen sich nicht mit der Position von swissinfo.ch decken.

swissinfo.ch: War es eine Reise ohne Rückkehr, oder haben Sie vor, einmal wieder in die Schweiz zurückzukehren?

D.H.: Ich würde gerne wieder vermehrt in die Schweiz kommen und mit helvetischen Firmen arbeiten. Aber zurückziehen werden wir wohl nicht, denn wir haben eine Patchwork-Familie: Der Vater meiner Kinder ist hier, und ich möchte nicht, dass sie ohne ihn aufwachsen müssen.

swissinfo.ch: Welcher Arbeit gehen Sie nach? Wie kam es dazu, wie läuft es?

D.H.: Ich bin nach meiner Scheidung selbständig geworden und habe die Firma SquatgirlExterner Link gegründet. Über die Sozialmedien versuche ich, die Menschen zu mehr Sport und gesunder Ernährung zu motivieren.

Bilder von Auslandschweizern
Machen Sie die globale Schweiz sichtbar: Markieren Sie Ihre Instagram-Bilder mit #WeAreSwissAbroad Wir werden ausgewählte Bilder und Videos auf unserem Instagram-Account reposten und hoffen, dass wir beim Stöbern im #WeAreSwissAbroad-Stream viele interessante Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer und ihre Geschichten entdecken. Es ist uns ein grosses Anliegen, auf swissinfo.ch Ihnen und Ihren Erlebnissen in Form von Porträts, Anekdoten und Geschichten eine Plattform zu geben. swissinfo.ch

swissinfo.ch: Auf Ihrem Instagram-Account folgen Ihnen fast 100’000 Personen. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

D.H.: Meine Fans fühlen sich von mir inspiriert, gesünder zu essen und mehr Sport zu treiben. Wenn sie zum Beispiel mein Frühstück in den Stories sehen, rennen sie in die Küche und kochen es nach. Kürzlich haben wir mit meinen Kindern zum Beispiel warmen Haferbrei mit Banane gekocht und mit einer Kugel ungesüsstem Himbeer-Sorbet serviert.

Viele schreiben mir auch, dass sie die kurzen Videos toll fänden, weil die Übungen einfach Lust machen würden und meine gute Laune und Freude ansteckend sei.

swissinfo.ch: Wo genau leben Sie gegenwärtig? Und wie ist das Leben, die Küche dort?

D.H.: Ich lebe in IstanbulExterner Link, und als Vegetarierin liebe ich die mediterrane Küche. Unsere Gerichte sind farbenfroh und werden mit viel frischem Gemüse zubereitet.

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swissinfo.ch: Was ist in der Türkei attraktiver als in der Schweiz? Was ist der grösste Unterschied zur Schweiz?

D.H.: Wenn Du türkisch redest, fliegen Dir die Herzen zu. Das ist manchmal ganz praktisch und kommt mir vor allem bei TV-Auftritten zugute. Ich habe in der Türkei auch nie Kommentare von Haters kassiert, in der Schweiz hingegen schon. Entweder habe ich das meinem Akzent zu verdanken, oder die Menschen sind hier weniger frustriert.

swissinfo.ch: Wie denken Sie aus der Ferne über die Schweiz?

D.H.: Ich bin stolz auf mein Land. Wir haben vor allem politisch gesehen eine wichtige Vorbildrolle: Wenn jemand anders denkt, dann darf er seine Meinung auch äussern und vertreten, wenn sie Hand und Fuss hat. Ich liebe das öffentliche Verkehrs- und Entsorgungs-System der Schweiz.

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Wie ist die politische Lage in der Türkei? Interessieren Sie sich für die Politik in Ihrem Wohnland?

D.H.: Auf vielen sozialen Plattformen äussern sich Menschen zum Thema Politik in völlig unzivilisierter Weise. Ich mag das nicht und vermeide es deshalb prinzipiell, mich politisch zu äussern.

Mir geht es darum, Menschen über einen gesunden Lebensstil zusammenzubringen – Herkunftsland, Religion oder Kleidungsstil spielt bei uns keine Rolle.

swissinfo.ch: Nehmen Sie an Schweizer Wahlen und Abstimmungen teil?

D.H.: Nein, denn ich bin zu wenig gut informiert, um eine qualifizierte Entscheidung zu treffen.

swissinfo.ch: Was vermissen Sie von der Schweiz am meisten?

D.H.: Meine Familie und Freunde. Kulinarisch gesehen den feinen Käse.

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