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1291: Hochsommerliche Verschwörung auf dem Rütli

Laut Überlieferung haben sich drei Vertreter der Gründungskantone der Eidgenossenschaft auf der Rütliwiese gegen die Feudalherren, die Habsburger, verbündet. Der Ort liegt am Vierwaldstättersee in einer unwegsamen Gegend und ist nur auf dem Wasserweg zu erreichen: ideal für geheime Treffen.

Aegidius Tschudi, Historiker des 16. Jahrhunderts, berichtet, dass auf dem Rütli der erste Pakt geschlossen wurde, und zwar am Sankt-Martinstag 1307. Im selben Jahr weigerte sich Wilhelm Tell, den Hut des Vogtes Gessler zu grüssen, der die Region für das Haus Habsburg verwaltete.

Anfangs des 19. Jahrhunderts wurde jedoch ein Pergament gefunden, welches das Datum des Rütlischwurs sechzehn Jahre früher ansetzte; zudem wurde das Bündnis nicht im Winter, sondern anfangs August geschlossen. Dass der schweizerische Nationalfeiertag am 1. August stattfindet, ist somit kein Zufall.

Als der Beistandspakt besiegelt wurde, waren laut Überlieferung “drei Eidgenossen” zugegen: der Schwyzer Werner Stauffacher, der Unterwaldner Arnold von Melchtal und der Urner Walter Fürst. Diese Begebenheit steht jedoch mit der Geschichte Tells in keinem direkten Zusammenhang.

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