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Absoluter Rekordgewinn von Roche

Der Basler Pharmariese eilt von Rekordergebnis zu Rekordergebnis. Keystone

Der Basler Pharmakonzern Roche hat 2006 den höchsten Überschuss seiner Geschichte erzielt. Der Gewinn kletterte auf 9,2 Mrd. Franken, ein Drittel mehr als im Vorjahr.

Der Umsatz nahm um 17% auf 42 Mrd. Franken zu. Auch dies ist eine neue Rekordmarke.

“Roche hat die sehr positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre 2006 fortgesetzt und erneut ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt”, erklärte Roche-Verwaltungsratspräsident und Konzernchef Franz Humer.

Roches Pharmasparte wuchs mit 21% auf 33,3 Mrd. Franken mehr als dreimal so schnell wie der Weltmarkt. Die Division Diagnostic konnte die Verkäufe um 5% auf 8,75 Mrd. Franken ausweiten.

Das starke Umsatzplus beruhe in erster Linie auf der anhaltend grossen Nachfrage nach den Krebsmedikamenten, der Pandemievorsorge mit dem Grippemittel Tamiflu sowie den Verkäufen des Osteoporosemedikaments Bonviva/Boniva.

Die Krebsmedikamente steigerten den Umsatz um 40% und machen mit 15 Mrd. Franken fast die Hälfte des Pharmaumsatzes aus.

Beim Grippemittel Tamiflu stiegen die Verkäufe um 68% auf 2,6 Mrd. Franken; auf der Liste der meistverkauften Roche-Produkte rückte Tamiflu damit vom sechsten auf den vierten Platz vor.

Auch Rekord-Gehalt

Die Jahreszahlen liegen leicht über den Erwartungen der Analysten. Zum 20. Mal in Folge will der Konzern die Dividende erhöhen; dieses Mal um 36% auf 3.40 Franken je Aktie und Genussschein.

Am Erfolg des Roche-Konzerns verdient auch Humer mit. Seine gesamte Entschädigung stieg im vergangenen Jahr laut Geschäftsbericht auf knapp 17 Mio. Franken. Das sind 1,6 Mio. Franken oder 11% mehr als 2005.

Erneut vor Novartis

Roche hat im vergangenen Jahr stärker zugelegt als das grösste Schweizer Pharmaunternehmen Novartis. Der Basler Konkurrent hatte den Umsatz um 15% auf 37,0 Mrd. Dollar (rund 46,3 Mrd. Franken) gesteigert, der Reingewinn wuchs um 17% auf 7,2 Mrd. Dollar (rund 9 Mrd. Franken).

Ohne die Übernahme des Impfstoffherstellers Chiron hätte Novartis allerdings ein Viertel mehr verdient.

Für 2007 erwartet Roche gruppenweit ein zweistelliges Umsatzwachstum. Der Gewinn pro Titel soll im Rahmen des Verkaufswachstums zunehmen.

swissinfo und Agenturen

Roche wurde 1896 in Basel gegründet und hat sein Kerngeschäft im Pharma- und Diagnostik-Bereich.

Der Konzern ist Nummer eins im globalen Diagnostik-Markt und führender Anbieter von Krebs- und Transplantations-Medikamenten.

Roche verfügt über eine Netto-Liquidität von 16 Milliarden Franken. Das entspricht einer knappen Viertelmillion Nettovermögen pro Mitarbeiter.

Damit ist Roche auf dem besten Weg, den früheren Ruf wiederzuerlangen, eine „Bank mit angeschlossener Apotheke” zu sein.

Ende 2003 betrug das Nettobarvermögen gerade noch 0,8 Mrd. Franken, nachdem Milliardenverluste im Finanzgeschäft und die Bewältigung eines Vitaminskandals die liquiden Mittel dezimiert hatten.

Innert dreier Jahre hat Roche die Liquidität wieder aufgebaut und das Nettovermögen verzwanzigfacht.

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