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Aderlass bei Swiss

Die Swiss macht Ernst mit Sparen. Keystone Archive

Die Fluggesellschaft reduziert ihr Streckennetz und streicht 300 Stellen.

Swiss verkleinert die Flotte um acht Flugzeuge – dies im Langstrecken- und Kurzstreckenbereich. 140 Stellen werden im Cockpit, 160 in der Kabine und am Boden abgebaut.

Die Swiss macht Ernst mit Sparen. Die Reduzierung der Flugzeugflotte um acht Maschinen mache den Abbau von 300 Stellen notwendig. Dagegen sollen in Technik und Informationstechnologie 200 Stellen geschaffen werden, teilte Swiss am Dienstag mit.

Vom Abbau sind das Kabinenpersonal mit 100, das Bodenpersonal mit 60 und die Piloten mit 140 Stellen betroffen. Bei den Piloten entfallen 120 Stellen auf Ex-Crossair- und 20 auf Ex-Swissair-Piloten, wie an der Medienkonferenz in Basel-Mülhausen verkündet wurde.

Die acht Flugzeuge werden auf den Sommerflugplan 2003 aus dem Programm genommen, hiess es weiter. Konkret handelt es sich um je eine Lang- und Mittelstreckenmaschine, drei Charterflugzeuge und drei 50-plätzige Regionalflugzeuge.

Daneben modifiziert die Swiss das Streckennetz sowie das Charterkonzept.

582 Mio. Verlust in 9 Monaten

Swiss hat in den ersten neun Monaten 2002 einen Verlust von 582 Mio. Franken eingeflogen, dies bei einem Umsatz von 3,1 Mrd. Franken. Im dritten Quartal betrug der Verlust 135 Mio. Franken bei einem Umsatz von 1,38 Mrd. Franken.

Im Verlust seien Sonderabschreibungen von 60 Mio. Franken auf die Flotte und 15 Mio. Franken einmaliger Kosten für den Aufbau von Swiss enthalten, hiess es im Communiqué. Das Ergebnis liege über dem Businessplan.

Im dritten Quartal setzten sich 3,48 Mio Passagiere in Linienflüge der Swiss. Damit erreichte die Fluggesellschaft eine Sitzauslastung von 77,3%.

Keine weiteren Bundesgelder

Der Delegierte für Kommunikaktion im Finanzdepartement, Daniel Eckmann, bekräftigte, dass der Einsatz weiterer Bundesmittel für die Swiss ausgeschlossen sei.

Eckmann erinnerte daran, dass die Swiss keine Staats-Airline sei. Der Bund sei lediglich Minderheitsaktionär. Die präsentierten Spar-Beschlüsse entsprechen laut Eckmann dem, was nötig ist, damit das Unternehmen in einem anforderungsreichen Markt erfolgreich bestehen könne.

swissinfo und Agenturen

Swiss: entstand 2001, nachdem die Crossair die Swissair übernommen hatte.
Angestellte bei Swiss: 11’215
Flugzeuge: 135
Sitzauslastung: 77,3%
Verlust in den ersten 9 Monaten 2002: 582 Mio. Franken.
Umsatz in den ersten 9 Monaten 2002: 3,1 Mrd. Franken.
Geplante Kostenreduktion 2003: 400 Mio. Franken.

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