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Affäre Gaddafi: Libyen zog 5,6 Mrd. Franken ab

Libyen hat seine Drohungen, mit Finanzsanktionen gegen die Schweiz vorzugehen, offenbar in die Tat umgesetzt. Wegen der Verhaftung von Gaddafis Sohn zog das Land 2009 laut Nationalbankstatistiken rund 5,6 Mrd. Franken von Banken in der Schweiz ab.

Dieser Inhalt wurde am 28. Juni 2009 publiziert

Bisher wurde an den Retorsionsmassnahmen des libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi gezweifelt, da ein von Tripolis angedrohter Ölboykott nie wirklich umgesetzt wurde.

Laut der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben sich die libyschen Guthaben auf Banken in der Schweiz innerhalb eines Jahres von 5,748 Mrd. Franken um 5,120 Mrd. oder 89 % auf 628 Mio. Franken verringert, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sagt dazu, man sei offiziell nicht über den Abzug der Gelder informiert worden.

"Ein Abzug von Vermögenswerten in diesem Umfang hat kaum gesamtwirtschaftliche Auswirkungen", wird EDA-Sprecher Lars Knuchel zitiert. Die libyschen Guthaben auf Banken in der Schweiz machten schon vor dem Abzug nur 0,3% aller von der SNB-Statistik erfassten Vermögenswerte aus dem Ausland aus.

Knuchel sagte weiter, Libyen habe gewisse konsularische Dienstleistungen für Schweizer Unternehmen eingestellt. Zudem werde die Geschäftstätigkeit von Schweizer Unternehmen in Libyen behindert beziehungsweise verhindert.

Der Konflikt zwischen der Schweiz und Libyen war am vergangenen 15. Juli ausgebrochen, als Hannibal Gaddafi und seine Frau auf Grund einer Strafanzeige ihrer beiden Bediensteten wegen Nötigung, Drohung und einfacher Körperverletzung in einem Genfer Hotel verhaftet worden waren.

swissinfo.ch und Agenturen

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